Mit Würde, Integrität und Aufrichtigkeit stellt er den ehrenwerten Gentleman dar, denn Schurkenrollen liegen ihm nicht – Gregory Peck zählt jahrzehntelang zu den erfolgreichsten und populärsten Charakterdarstellern Hollywoods. Bekannt wird er vor allem als Anwalt Atticus Finch in To Kill a Mockingbird (Wer die Nachtigall stört), einem Film, der nach wie vor als Meilenstein des amerikanischen Kinos gilt. Diese Rolle brachte ihm nicht nur den Oscar als bester Hauptdarsteller ein, sondern auch den bleibenden Ruf als Verkörperung von Intelligenz, Aufrichtigkeit und moralischem Mut. Neben seiner filmischen Arbeit engagierte sich Peck vehement für soziale Anliegen und politische Gerechtigkeit, was seinem öffentlichen Bild weitere Ebenen hinzufügte. Er setzte sich beispielsweise gegen die Vietnamkriegspolitik der USA ein und kritisierte den McCarthyismus, was ihm sowohl Anhänger als auch Kritiker einbrachte.
Gregory Peck wird am 5. April 1916 im kalifornischen La Jolla unter dem Namen Eldred Gregory Peck als Sohn eines irisch-stämmigen Apothekers geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern wächst er bei seiner Großmutter auf und besucht eine römisch-katholische Militärschule in Los Angeles. Danach besucht er kurz die San Diego State University, 1936 schreibt er sich an der University Of California in Berkeley ein, wo er Mitglied der Rudermannschaft wird. An der Universität kommt er erstmals mit der Schauspielerei in Berührung und geht nach Ende des Studiums nach New York, um im Neighborhood Playhouse Schauspielunterricht zu nehmen. Nebenher jobbt er als Fahrer, Wachmann, Kirmes-Schreier, Touristenführer im Rockefeller-Center und als Dressman.
Für seine schulische Ausbildung besuchte Peck eine römisch-katholische Militärschule in Los Angeles, gefolgt von einem kurzen Aufenthalt an der San Diego State University. 1936 schrieb er sich an der University of California in Berkeley ein, wo er zunächst eine medizinische Laufbahn in Betracht zog, jedoch schnell ein starkes Interesse für die Schauspielerei entwickelte.
1952 erhielt Gregory Peck für sein Engagement den „Jean Hersholt Humanitarian Award“, 1989 wird er mit dem „Life Achievement Award“ des „American Film Institute“, 1993 mit dem „Goldenen Bären“ der Berliner Filmfestspiele für sein Lebenswerk und 1995 mit einem französischen „Ehren-César“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Sein Broadwaydebüt gibt Gregory Peck 1942 als Hauptdarsteller in Emlyn Williams „Morning Star“, 1944 feiert er mit „Days Of Glory“ sein Hollywood-Debüt. Bereits für seinen zweiten Film „The Keys Of The Kingdom“ (Schlüssel zum Himmelreich, 1944) wird er für den „Oscar“ nominiert. Insgesamt wird Gregory Peck fünfmal als bester Schauspieler für einen „Oscar“ nominiert – 1962 erhält er die begehrte Film-Trophäe für seine Darstellung in „To Kill A Mockingbird“ (Wer die Nachtigall stört).
Wichtigste Fakten über Gregory Peck
- Gregory Peck wurde am 5. April 1916 in La Jolla, Kalifornien, geboren.
- Er erhielt einen Oscar für seine Rolle in To Kill a Mockingbird (1962).
- Peck setzte sich aktiv gegen die Vietnamkriegspolitik und den McCarthyismus ein.
- Er diente als Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
- Sein Schauspielstil, bekannt für seine moralische und körperliche Stärke, machte ihn zu einem der größten Schauspielikonen des 20. Jahrhunderts.
Video über/mit Gregory Peck
Karriere
Gregory Peck begann seine Karriere in der Schauspielwelt mit einem bemerkenswerten Einstieg auf die Broadway-Bühne. Sein Debüt in Emlyn Williams‘ „Morning Star“ im Jahr 1942 zeigte ihn sofort als führendes Talent. Bald darauf, 1944, trat er mit „Days Of Glory“ in Hollywood ins Rampenlicht ein. Dieser Aufstieg im Showbusiness war geprägt von Schnelligkeit und Erfolg, denn nur zwei Jahre später erhielt er für „The Keys Of The Kingdom“ seine erste Oscar-Nominierung.
Die Karriere von Gregory Peck umfasst einige der prägendsten Werke der Filmgeschichte. Ein kurzer Überblick über seine wichtigsten Filme zeigt die Bandbreite seines Talents:
- Spellbound (1945)
- The Yearling (1946)
- Gentleman’s Agreement (1947)
- Roman Holiday (1953)
- Moby Dick (1956)
- To Kill a Mockingbird (1962)
Diese Produktionen etablierten Peck als führende Figur der Goldenen Ära Hollywoods, wobei „To Kill a Mockingbird“ ihm den Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte. Er war bekannt für seine Fähigkeit, eine Vielzahl von Charakteren darzustellen, von heroischen Gestalten bis zu komplexen moralischen Autoritäten. Diese Vielseitigkeit machte ihn nicht nur bei Kritikern, sondern auch beim Publikum beliebt.
Wegen einer Rückenverletzung wird Gregory Peck nicht zum Militärdienst eingezogen. Während seine männlichen Kollegen in der Armee und im Krieg sind, ist er einer der wenigen Schauspieler, die Hollywood zu dieser Zeit zur Verfügung stehen und mit seiner stattlichen Größe auch sehr gefragt – zeitweise gilt er als attraktivster Darsteller in Hollywood. Gregory Peck brilliert in zwei Hitchcock-Filmen – 1945 in „Spellbound“ (Ich kämpfe um dich) neben Ingrid Bergman und 1947 in „The Paradine Case“ (Der Fall Paradin). Während der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts kann man ihn in zahlreichen Filmen sehen, so in „Captain Horatio Hornblower“ (Des Königs Admiral, 1952), „The Snows Of Kilimanjaro“ (Schnee am Kilimandscharo, 1952) neben Ava Gardner und Hildegard Knef, in „Roman Holiday“ (Ein Herz und eine Krone, 1953) mit Audrey Hepburn, in „The Purple Plain“ (Flammen über Fernost, 1954), in „Moby Dick“ (1956), in „On The Beach“ (Das letzte Ufer, 1959) neben Fred Astaire und in „Arabesque“ (Arabeske, 1966) an der Seite von Sophia Loren.
Frühes Leben und Bildung
Seine Zeit an der Universität war von vielseitigen Erfahrungen geprägt: als Mitglied der Rudermannschaft entwickelte Peck Disziplin und Teamgeist, während sein Engagement in verschiedenen Studentenjobs, etwa als Fahrer oder Wachmann, ihm erlaubte, soziale Kenntnisse und Unabhängigkeit zu erwerben. Nach dem Abschluss zog er nach New York, um am renommierten Neighborhood Playhouse in Manhattan Schauspielunterricht zu nehmen, wo er seine Leidenschaft für die Bühne weiter vertiefte und die Grundlagen für seine spätere Karriere legte.
Schon in den siebziger Jahren werden Gregory Pecks Filmauftritte seltener – er spielt in „The Omen“ (Das Omen, 1976), in „The Boys From Brazil“ (1978) neben Laurence Olivier und steht 1989 mit Jane Fonda in „Old Gringo“ vor der Kamera, auch in „Other People’s Money“ (Das Geld anderer Leute, 1991) hat er eine Rolle neben Danny DeVito. Zuletzt kann man ihn 1998 in der Fernsehserie „Moby Dick“ sehen, in der er in einem Cameo-Auftritt den Prediger Mapple verkörpert.
Persönliches Leben
Gregory Pecks Privatleben war ebenso bemerkenswert wie seine Karriere. Er war zweimal verheiratet; seine erste Ehe begann 1942 mit Greta Kukkonen und hielt bis 1955. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor: Jonathan, Stephen und Carey. Sein persönliches Leben nahm eine glückliche Wendung mit seiner zweiten Ehe mit der Französin Veronique Passani, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb. Sie bekamen zwei gemeinsame Kinder, Tony und Cecilia.
Trotz seiner Berühmtheit gelang es Peck, sein Familienleben weitestgehend aus dem Rampenlicht zu halten. Er lebte ein zurückgezogenes, aber engagiertes Leben, das von Freundschaften mit anderen prominenten Persönlichkeiten geprägt war. Seine Freizeit verbrachte er oft mit sozialen Engagements und philanthropischen Tätigkeiten. Peck war ein leidenschaftlicher Unterstützer von sozialen und politischen Bewegungen, insbesondere der Friedensbewegung in den 1960er Jahren.
Diese Verpflichtungen spiegelten sich in seiner Arbeit wider und beeinflussten, wie seine Rollen und öffentlichen Äußerungen wahrgenommen wurden. Pecks starke moralische Prinzipien waren sowohl in seinem beruflichen als auch persönlichen Leben allgegenwärtig, und sie halfen ihm, eine vorbildliche Figur des amerikanischen Entertainments zu bleiben.
Vermächtnis und Einfluss
Gregory Pecks Beitrag zur Kunst, insbesondere dem Film, ist bedeutend und nachhaltig. Er wird nicht nur für seine eindrucksvollen Darstellungen in einigen der wichtigsten amerikanischen Filme in Erinnerung gehalten, sondern auch für sein Engagement gegenüber sozialen Gerechtigkeitsthemen. Seine Rolle als Atticus Finch in To Kill a Mockingbird wird oft als eine der besten jemals geschaffenen Leistungen angesehen und hat die Darstellung moralischer Konflikte im Film maßgeblich geprägt.
Peck inspiriert auch heute noch Schauspieler und Filmemacher, auch wegen seiner Fähigkeit, mit Integrität und Glaubwürdigkeit aufzutreten. Seine Arbeit hat Diskussionen und Debatten angestoßen, die über den bloßen Unterhaltungswert hinausgehen, und so hat er die Wahrnehmung des Kinos als eine Plattform für sozialen Wandel verändert.
Interessante Fakten über Gregory Peck
Gregory Peck hatte eine Vielzahl interessanter Facetten in seinem Leben, die über seine filmische Präsenz hinausgingen. Bekannt ist beispielsweise seine Abneigung gegen Schurkenrollen, wobei er den ehrenwerten Gentleman oft bevorzugte. Weniger bekannt ist jedoch, dass er als junger Schauspieler kritisiert wurde, seine Darbietungen seien anfänglich steif.
In den Anfängen seiner Karriere arbeitete Peck als Kirmes-Schreier, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, was seinen Aufstieg als Schauspieler noch beeindruckender macht. Er war ein engagierter Unterstützer von Wohltätigkeitsorganisationen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Engagement, darunter den Jean Hersholt Humanitarian Award.
Gregory Pecks moralische Stärke spiegelte sich nicht nur in seinen Rollen, sondern auch in seinem realen Engagement für ethische Belange wider.