Julie London

Julie London war eine amerikanische Sängerin und Schauspielerin, die in den 1950er Jahren als eine der populärsten Künstlerinnen in den USA bekannt wurde. Mit ihrem Klassiker „Cry Me a River“ hat sie einen Welthit – ihre unverkennbare, rauchige contralto Stimme fasziniert bis heute Liebhaber zeitloser Jazz- und Pop-Standards. Besonders bekannt ist sie für ihren melancholischen Hit, der sie zu einem weltweiten Star machte und in das kollektive musikalische Gedächtnis einging. Julies vielseitiges Talent erstreckte sich jedoch nicht nur auf die Musik, sondern auch auf die Schauspielerei. Ihre unvergessliche Rolle als Krankenschwester Dixie McCall in der TV-Serie „Emergency!“ in den 1970er Jahren festigte ihren Status als ikonische Figur im amerikanischen Unterhaltungsbereich.

Julie London wird als Julie Peck am 26. September 1926 im kalifornischen Santa Rosa zur Welt – sie ist die Tochter des Vaudeville-, Tanz- und Gesangpaars Jack und Josephine Peck. Mit vierzehn Jahren zieht sie mit ihrer Familie von San Bernardino nach Los Angeles, wo sie 1945 die Hollywood Professional School absolviert, vorher aber schon als Sängerin und in einigen Filmen auftritt. Julie London arbeitet als Verkäuferin in einem Lebensmittelladen, als sie im Alter von fünfzehn Jahren Jack Webb begegnet. Die beiden heiraten 1947 – drei Jahre später wird ihr Mann durch die Serie „Dragnet“ über Nacht zum Star. Julie London zieht sich unterdessen zurück und wird Hausfrau und Mutter von zwei Mädchen – Lisa und Stacy. 1953 geht die Ehe in die Brüche.

Der Jazzkomponist, Songwriter und Pianist Bobby Troup macht Julie London den Vorschlag, als Sängerin in Nachtclubs aufzutreten. Sie hat erste Auftritte in Kalifornien und dann 1957 mit dem von ihrem High-School-Klassenkameraden Arthur Hamilton geschriebenen „Cry Me A River“ einen Millionenhit – über Nacht wird sie zum Star. 1959 heiraten Julie London und Bobby Troup, die Ehe hält bis zu seinem Tod 1999 – mit ihm hat sie Tochter Kelly und die Zwillingssöhne Jody und Reese.

Julie London nimmt insgesamt zweiunddreißig Alben auf und hat bis in die siebziger Jahre zahlreiche Hits – darunter „Makin Whoopie“, „Perfidia“, „Blue Moon“, „It Had To Be You“, „September In The Rain“, „Sway“, „In The Still Of The Night“, „Fly Me To The Moon“, „Fever“, „Charade“, „My Funny Valentine“, „I’ve Got A Crush On You“ und „Love For Sale“. Ihre letzte Aufnahme „My Funny Valentine“ stammt aus dem Film „Sharkys Machine“ (1981) mit Burt Reynolds.

Als Schauspielerin wirkt Julie London in über zwanzig Spielfilmen mit, wie in „Task Force“ („Sturm über dem Pazifik“, 1949) und „Man Of The West“ („Der Mann aus dem Westen“, 1958) mit Gary Cooper. Außerdem spielt sie in vielen Fernsehfilmen, wie von 1972 bis 1979 in der Krankenhaus-Serie „Emergency!“ („Notruf California“) als Krankenschwester Dixie McCall – 1974 wird sie für ihre Rolle für den „Golden Globe“ nominiert. Julie London hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“.

Die Sängerin erholt sich nie ganz von einem 1995 erlittenen Schlaganfall und stirbt am 18. Oktober 2000 in ihrem Haus im kalifornischen Encino. Sie liegt auf dem Forest Lawn Hollywood Hills Cemetery in Los Angeles begraben.

Wichtigste Fakten über Julie London

  • Bekannt für ihren Klassiker „Cry Me a River“, der zum Welthit wurde.
  • Hat eine erfolgreiche Karriere als Schauspielerin in Filmen und der TV-Serie „Emergency!“.
  • Erhielt einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
  • Partnerschaft mit Jazzkomponist Bobby Troup prägte ihre musikalische Karriere.
  • Gilt als Kulturikone der 1950er und 1960er Jahre.

Video über/mit Julie London

Frühe Jahre und erste Interessen

Julie London, geboren als Julie Peck am 26. September 1926 in Santa Rosa, Kalifornien, wuchs in einem künstlerischen Umfeld auf, das ihre spätere Karriere unwiderruflich beeinflusste. Ihre Eltern, Jack und Josephine Peck, waren Wanderkünstler, die sich mit Tanz- und Gesangsnummern einen Namen gemacht hatten. Julie war damit schon früh einem Leben im Scheinwerferlicht ausgesetzt, und die Böden der Vaudeville-Bühnen wurden zu ihrem ersten Spielplatz.

Nachdem die Familie nach Los Angeles gezogen war, setzte Julie ihre schulische Ausbildung an der Hollywood Professional School fort und entdeckte dort ihr Interesse für die darstellenden Künste. Schon während ihrer Teenagerjahre trat sie in kleineren Rollen in Filmen auf, während sie abseits der Bühne in einem Supermarkt arbeitete, um ihren Unterhalt zu verdienen. Es war jedoch diese Kombination aus weltlicher Arbeit und künstlerischer Ambition, die sie ihrer großen Entdeckung durch den Schauspieler und zukünftigen Ehemann Jack Webb näherbrachte.

Julie Londons frühe Erfahrungen im Rampenlicht prägten nicht nur ihre künstlerischen Fähigkeiten, sondern lehrten sie auch, wie sie ihren Rollen eine authentische und geerdete Note verleihen konnte. Ihre anfänglichen Unsicherheiten und der Kampf mit dem Rampenlicht brühten eine Leidenschaft zur Kunst in ihr auf, die sich in ihren späteren Arbeiten widerspiegelte und ihr half, zu der facettenreichen Künstlerin heranzureifen, die sie sein sollte.

Julie London frühe Jahre

Karriere und Erfolge

Julies Karriere begann, als sie Mitte der 1940er Jahre durch Jack Webb in die Filmindustrie eingeführt wurde. Sie debütierte 1944 in kleineren Filmrollen, die sie allmählich zu einer gefragten Schauspielerin machten. Schnell fand sie Gefallen an Western und anderen populären Genres, was ihr abwechslungsreiche Rollen und Erfahrungen bescherte.

1947 heiratete sie Jack Webb, der ihr Einblicke in die Filmbranche bot. Doch es war ihre bemerkenswerte Stimme, die ihr den gewaltigen Durchbruch bescheren sollte. In den 1950er Jahren wechselte sie zur Musik und unterschrieb bei Liberty Records. Bereits ihr Debütalbum „Julie Is Her Name“ von 1955 enthielt den Hit „Cry Me a River“, der ihr internationalen Ruhm einbrachte und hohe Verkaufszahlen verzeichnete.

Julies Alben

  • 1955: Julie Is Her Name
  • 1957: Make Love to Me
  • 1958: Julie
  • Albumaufzählung bis 1969

Neben ihrer Musikkarriere spielte Julie in mehr als 20 Filmproduktionen mit, darunter bekannte Titel wie „Task Force“ und „Man of the West“. Ihre Rückkehr zur Schauspielerei in den 1970er Jahren mit der TV-Serie „Emergency!“ als Krankenschwester Dixie McCall festigte ihren Platz in der Fernsehwelt und brachte ihr eine Nominierung für den Golden Globe ein.

Wichtige Filme und Serien

  • 1949: Task Force („Sturm über dem Pazifik“)
  • 1958: Man of the West („Der Mann aus dem Westen“)
  • 1972-1979: Emergency! („Notruf California“)

Julies hohe musikalische und schauspielerische Leistungen wurden 2001 mit der Aufnahme von „Cry Me a River“ in die Grammy Hall of Fame ausgezeichnet. Ihr Werk bleibt eine unendliche Quelle der Inspiration und zeigt ihren entscheidenden Einfluss auf die Pop- und Jazzmusik.

Persönliches Leben und Familie

Julie Londons persönliches Leben war ebenso lebhaft wie ihre Karriere. Während ihre erste Ehe mit Jack Webb 1953 endete, blieb sie weiterhin im engen Kreis der Unterhaltungsindustrie. Ihre Beziehung zu Bobby Troup, einem talentierten Jazzkomponisten, bedeutete nicht nur die Liebe ihres Lebens, sondern auch eine produktive künstlerische Partnerschaft. Mit ihm hatte sie drei Kinder: Tochter Kelly und die Zwillingsjungen Jody und Reese.

Trotz öffentlicher Bekanntheit schätzte Julie ein einfaches und ruhiges Leben abseits des Rampenlichts. Es war kein Geheimnis, dass sie mit Lampenfieber und Unsicherheit zu kämpfen hatte – Emotionen, die sie oft an ihre familiären Verpflichtungen erinnerten. Ihre Konservatismus und Vorbehalte gegenüber Nacktheit und sexuellen Inhalten in Filmen standen im Widerspruch zu ihrem öffentlichen Bild als verführerischer Star.

Julie legte großen Wert auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau und versuchte, den Schutz ihrer Familie mit den Anforderungen einer glamourösen Karriere zu vereinbaren. Für Julie war der enge Familienkreis eine wichtige Stütze in einem Leben voller öffentlicher Aufmerksamkeit und kreativer Herausforderungen.

Vermächtnis und Einfluss

Julie London hat mit ihrer Arbeit als Sängerin und Schauspielerin große Beiträge zur amerikanischen Kultur geleistet. Ihre unvergleichliche Stimme definierte die Standards in der Jazz- und Popmusik neu und verwandelte zahlreiche Stücke in ewige Klassiker. Ihre Werke inspirieren noch heute viele Musiker, die ihre emotionalen Interpretationen und das außergewöhnliche Timbre ihrer Stimme bewundern.

Als Schauspielerin hat sie durch Rollen in Filmen und Fernsehserien einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihre Darstellung von Krankenschwester Dixie McCall in „Emergency!“ etablierte einen neuen Typus der weiblichen Figur im amerikanischen Fernsehen, die Stärke, Unabhängigkeit und Empathie miteinander verband.

Julie Londons Produktion von „Cry Me a River“ bleibt eine unvergessliche Hymne voller Herzschmerz und Leidenschaft.

Ihr Einfluss beschränkt sich jedoch nicht nur auf künstlerische Werke. Durch ihre einzigartige Fähigkeit, sowohl glamourös als auch zugänglich zu sein, wurde sie zu einem Symbol der 1950er und 1960er Jahre und zeigt, dass wahre Glanzpunkte oft aus ruhigen, introspektiven Momenten entstehen.

Interessante Anekdoten

Julie Londons Leben war von interessanten Anekdoten geprägt, die ihr Profil als vielseitiges Talent und komplexe Persönlichkeit abrunden. In den 1990er Jahren erlangten ihre Schallplatten einen legendären Status bei Sammlern, was auf eine Wiederentdeckung des 1950er Jahre Swings und Lounges zurückzuführen ist.

Ein wenig bekanntes Detail ihrer Karriere ist, dass sie aufgrund ihrer spektakulären Angst davor, in großen Arenen aufzutreten, kleinere, intimere Veranstaltungsorte bevorzugte, um ihre Zuhörer in ihre Klangwelten eintauchen zu lassen.

Gleichzeitig hatte sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die ihr Erwachsenenleben beeinträchtigten. Ein schwerer Schlaganfall 1995 beendete ihre Auftritte und führte zu einem ruhigen Rückzug ins Privatleben, bevor sie am 18. Oktober 2000 im kalifornischen Encino verstarb.

Julie Londons Vermächtnis lebt durch die Wärme und Sensibilität ihrer Songs und Rollen weiter. Ihre Lieder sind akustische Erlebnisse, die Generationen inspirieren.

Quellen

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