Annette von Aretin

Als charmante und weltläufige Fernsehdame der ersten Stunde ist sie jahrelang Mitglied der legendären Rate-Show „Was bin ich?“, mit ihrer vornehmen Erscheinung setzt sie Trends in den deutschen Wohnzimmern – Annette von Aretin gehört rund drei Dekaden lang zu den beliebtesten TV-Gesichtern des Landes.

Annette von Aretin, eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Fernsehgeschichte, ist vor allem als erste bayerische Fernsehansagerin bekannt und trug maßgeblich zur Etablierung des deutschen Fernsehens in der Nachkriegszeit bei. Geboren am 23. Mai 1920 in Bamberg als Marie Adelheid Elisabeth Kunigunde Felicitas Freiin von Aretin, wurde sie zu einer der bekanntesten und am meisten geliebten Figuren im deutschen Fernsehen. Als charmante und weltgewandte Fernsehikone prägte sie mit ihrer Präsenz und ihrer aristokratischen Anmut die Bildschirme der Nation.

Sie wächst mit zwei jüngeren Brüdern in privilegierten Verhältnissen in Niederbayern und München auf. Zu ihren Verwandten gehören unter anderem der Politiker Anton Freiherr von Aretin, der Schriftsteller Erwein Freiherr von Aretin und der Historiker Karl Otmar Freiherr von Aretin.

Nach dem Abitur in München studiert Annette von Aretin einige Semester an der dortigen „Hochschule für Musik“. Danach erlernt sie den Beruf der Fotografin und beginnt als freie Mitarbeiterin bei „Radio München“ – dem späteren „Bayerischen Rundfunk“. Ab 1954 ist sie dort erste Fernsehansagerin und von 1959 bis 1980 auch Leiterin des Besetzungsbüros – diese Tätigkeit übt sie bis zu ihrer Pensionierung aus.

Erste Bekanntheit erlangt Annette von Aretin zu Beginn der fünfziger Jahre mit der Rolle des „Ännchens von Kalau“ in der beliebten Radiosendung „Fleckerlteppich“.

Bundesweit populär wird Annette von Aretin ab 1961 als ständiges Mitglied in Robert Lembkes beliebter Ratesendung „Was bin ich?“ an der Seite von Hans Sachs, Guido Baumann und Marianne Koch – zu ihrem Markenzeichen darin wird die stets distinguierte Frage: „Gehe ich recht in der Annahme, dass…?“ Die Sendung gilt bis heute als langlebigstes Format des deutschen Fernsehens – 1967 erhält das gesamte Team eine „Goldene Kamera“.

Von 1963 bis 1969 moderiert Annette von Aretin die Ratesendung „Funklotterie“ des Norddeutschen Rundfunks.

Wichtigste Fakten über Annette von Aretin

  • Erste bayerische Fernsehansagerin und Pionierin des deutschen Fernsehens.
  • Langjähriges Mitglied der Sendung „Was bin ich?“, die ihr eine breite nationale Anerkennung einbrachte.
  • Geboren in eine noble Familie mit tiefen Wurzeln in der bayerischen Geschichte.
  • Erfolgreiche Autorin von Büchern über ihre Erfahrungen und Beobachtungen.
  • Eine Inspiration für viele Frauen im Bereich der Massenmedien.

Video über/mit Annette von Aretin

Kindheit und Bildung

Annette von Aretin wird am 23. Mai 1920 im malerischen Bamberg geboren. Sie stammt aus einer angesehenen und wohlhabenden Familie; ihr voller Name lautet Marie Adelheid Elisabeth Kunigunde Felicitas Freiin von Aretin. Ihr Vater, Freiherr Karl von Aretin, und ihre Mutter, Elisabeth, geben ihr zusammen mit zwei jüngeren Brüdern ein privilegiertes und kulturell reiches Umfeld, das sie in Niederbayern und München prägt.

Die Familie gehört zum bayerischen Adel und umfasst bemerkenswerte Persönlichkeiten wie den Politiker Anton Freiherr von Aretin, den Schriftsteller Erwein Freiherr von Aretin und den Historiker Karl Otmar Freiherr von Aretin. Aufgrund ihrer adligen Abstammung erhält Annette eine erlesene Erziehung, die von Kultur und Bildung geprägt ist.

Nach dem Abitur in München beschließt Annette, ihre künstlerischen Neigungen zu vertiefen, und schreibt sich an der „Hochschule für Musik“ ein, einem Ort, der sowohl ihre Leidenschaft für Künste als auch ihre künftige Karriere maßgeblich beeinflussen wird. Neben ihrer musikalischen Ausbildung entdeckt sie ihr Interesse an der Fotografie und absolviert eine Ausbildung zur Fotografin. Ihr Weg führt sie schließlich zu „Radio München“, dem späteren „Bayerischen Rundfunk“, wo sie ihre Medienkarriere startet. Hierbei entwickelt Annette von Aretin nicht nur ihre künstlerische Vielseitigkeit weiter, sondern auch ihren unverwechselbaren Stil als Moderatorin, der sie später zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens machen sollte.

Annette von Aretin Jugend

Beruflicher Werdegang

Annette von Aretins berufliche Karriere begann mit ihrer Tätigkeit als freie Mitarbeiterin bei „Radio München“, dem späteren Bayerischen Rundfunk. Hier sammelte sie erste wertvolle Erfahrungen in der Medienlandschaft und legte den Grundstein für ihre zukünftige Karriere. Bereits 1954 wurde sie als erste Fernsehansagerin des Bayerischen Rundfunks eingestellt. Diese Rolle machte sie zur Wegbereiterin in einem Feld, das damals von Männern dominiert wurde.

Bald darauf erlangte sie weitere Bekanntheit durch ihre Rolle als „Ännchen von Kalau“ in der Radiosendung „Fleckerlteppich“. Dies war nur der Beginn einer bemerkenswerten Laufbahn, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken würde. 1961 wurde Annette von Aretin ständiges Mitglied der Ratesendung „Was bin ich?“ an der Seite von Größen wie Robert Lembke, Hans Sachs, Guido Baumann und Marianne Koch. Diese Sendung, die zu einer Fernsehinstitution in Deutschland wurde, machte sie zu einer nationalen Berühmtheit.

Während ihrer Karriere erhielt sie diverse Auszeichnungen, darunter 1967 mit dem gesamten Team von „Was bin ich?“ eine Goldene Kamera. Neben „Was bin ich?“ moderierte sie von 1963 bis 1969 die Ratesendung „Funklotterie“ des Norddeutschen Rundfunks. Annette blieb dem Fernsehen bis zu ihrer Pensionierung 1980 treu, arbeitete anschließend jedoch weiterhin für Radio- und TV-Produktionen und veröffentlichte als Autorin mehrere Bücher, darunter „Liebes Enkelkind…“ und ihre Memoiren „Alles blüht zu seiner Zeit“.

Karrierestationen
Erste Fernsehansagerin beim Bayerischen Rundfunk (1954)
„Was bin ich?“ Mitglied (1961-1980)
Moderatorin der „Funklotterie“ (1963-1969)

Persönliches Leben

Annette von Aretin war nicht nur eine bedeutende Figur im deutschen Fernsehen, sondern auch eine engagierte Familienfrau. Ihre Ehe mit dem Arzt Harald Klein, die 1956 geschlossen wurde, war eine glückliche Verbindung, aus der ein Sohn und eine Tochter hervorgingen. Ihr Familienleben schätzte sie sehr, und trotz ihrer Bekanntheit war sie stets bemüht, ein privates und harmonisches Leben abseits des Rampenlichts zu führen.

Ihr gesellschaftliches Engagement manifestierte sich auch in ihrer literarischen Arbeit. Annette von Aretin war eine leidenschaftliche Autorin, die ihre Erfahrungen und Ansichten in mehreren Büchern mitteilte. Ihre Werke wurden nicht nur für ihren inhaltlichen Wert geschätzt, sondern auch für die persönliche Note, die sie in ihre Geschichten einfließen ließ. Sie verstand es, ihre persönlichen Erlebnisse und Einsichten auf eine Weise zu teilen, die bei vielen Lesern Anklang fand.

Nach ihrer Pensionierung lebte Annette zurückgezogen in München, wo sie weiterhin an literarischen Projekten arbeitete und doch den Trubel der Fernsehstudios bei besonderen Anlässen nicht vermied. Ihre starke Präsenz sowohl im Beruf als auch im familiären Bereich machte sie zu einer allseits bewunderten Persönlichkeit. Annette von Aretin verstarb am 1. März 2006 und fand ihre letzte Ruhe auf dem Nordfriedhof in München.

Vermächtnis und Einfluss

Annette von Aretins Vermächtnis in der Welt des Fernsehens ist beeindruckend und vielfältig. Sie war eine der ersten Frauen, die in einer dominanten Rolle im deutschen Fernsehen auftrat, und sie brachte viele kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Ihre Arbeit inspirierte Frauen im gesamten deutschsprachigen Raum, ihre Karrieren in der damals noch männerdominierten Medienindustrie zu verfolgen. Annette gewann die Anerkennung des Publikums und ihrer Kollegen, die ihr ihren Respekt bezeugten und auf ihre Errungenschaften verwiesen.

In der Nachkriegszeit trug sie erheblich zur Entwicklung und prägenden Gestaltung des deutschen Fernsehens bei. Ihr Einfluss setzte Maßstäbe für zukünftige Generationen von Ansagerinnen und Moderatorinnen. Die Tatsache, dass eine Straße in München nach ihr benannt wurde, zeugt von der breiten Anerkennung und Wertschätzung, die sie über all die Jahre hinweg erhielt.

Annette von Aretin war die „Grande Dame“ des deutschen Fernsehens und eine Pionierin auf ihrem Gebiet.

Interessante Details über Annette von Aretin

Annette von Aretins Leben war reich an interessanten Details. Sie war eine Person mit edlen Wurzeln und tiefgehenden familiären Beziehungen. Neben ihrem bekannten Cousin, dem Politiker Anton von Aretin, ist ihre Familie auch mit anderen herausragenden Persönlichkeiten der bayerischen Geschichte verbunden, was ihr Profil in der Öffentlichkeit noch hervorhob.

Ihre elegante Fragestellung „Gehe ich recht in der Annahme, dass…?“ aus der Show „Was bin ich?“ wurde ein markantes Merkmal, das sie von anderen unterscheidet und im kollektiven Gedächtnis Deutschlands verankert ist. Bemerkenswert ist, dass sie in einer Zeit, in der Frauen in den Medien noch selten ernste Rollen bekleideten, eine Bühne fand und beharrlich vertrat.

Zusätzlich zu ihrer Karriere im Fernsehen widmete Annette von Aretin sich dem Schreiben und veröffentlichte einige Bücher, in denen sie Einblicke in ihr faszinierendes Leben gab. Ihre Erzählungen waren geprägt von einem bemerkenswerten Feingefühl für Sprache und Emotion, was sie auch als talentierte Schriftstellerin anerkennenswert machte.

Quellen

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