Bing Crosby bleibt eine der bedeutendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts im Bereich der Unterhaltungsindustrie. Er wirkte in über fünfzig Filmen mit und verkaufte zu Lebzeiten dreihundert Millionen Platten. Hits wie „True Love“ und „White Christmas“ sind heute Klassiker der Popgeschichte. Der zurückhaltende Schauspieler und Sänger galt jahrelang als einer der am meisten verdienenden Künstler der Welt.
Harry Lillis „Bing“ Crosby wird am 3. Mai 1903 als viertes von sieben Kindern einer irisch-amerikanischen Familie in Tacoma, Washington, geboren. Aufgewachsen in Spokane, besuchte er die Gonzaga High School und später die juristische Fakultät der Gonzaga University. Seine ersten Interessensgebiete umfassten das Schlagzeug und er trat als Sänger und Schlagzeuger in der Band „The Musicaladers“ auf. 1926 schloss er sich den „Rhythm Boys“ an, bei denen er schnell Bekanntheit erlangen sollte. 1930 feierte er mit der Gruppe sein Filmdebüt in „The King Of Jazz“. Als typischer Crooner seiner Zeit wird Bing Crosby – nicht zuletzt durch diverse Rundfunk-Sendungen – mit seinem warmen, leicht belegten Bariton schnell zu einem der populärsten amerikanischen Sänger.
1931 erhält Bing Crosby einen ersten Filmvertrag und schon im folgenden Jahr spielt er eine kleinere Rolle in „The Big Broadcast“ (1932). Diese Reise führt ihn unaufhaltsam nach Hollywood. Danach folgen Filme wie „Mississippi“ (1935), „Anything Goes“ (1936), „Rhythm On The Range“ (1936), „Pennies From Heaven“ (1936) und „Waikiki Wedding“ (1937). Ende der dreißiger Jahre treten in Kalifornien zwei Künstler vor das Mikrofon, wie die Welt sie noch nicht erlebt hat – Bing Crosby und Bob Hope ziehen eine unglaubliche Show ab und die amerikanische Paramount nimmt beide unter Vertrag. Zusammen mit Dorothy Lamour drehen sie die überaus populären „Road to…“-Filme wie „Road To Sansibar“ (1942), „Road To Marokko“ (1946), „Road To Utopia“ (1947), „Road To Rio“ (1952), „Road To Bali“ (1953) und 1961 „Road To Hongkong“.
Anfängliche Erfolge führen dazu, dass er enormen Einfluss erlangt. Sein berühmter Welthit „White Christmas“ bleibt über Generationen hinweg beliebt und erringt den Titel als meistverkaufter Weihnachtssong aller Zeiten. 1942 spielt Bing Crosby neben Fred Astaire in der Musikkomödie „Holiday Inn“, aus welcher der weltberühmte Irving Berlin-Song „White Christmas“ stammt. 1944 erhält er für seine Rolle des singenden Paters Chuck O’Malley im Musikfilm „Going My Way“ einen „Oscar“. Für seine Darstellung in „The Bells Of St. Mary’s“ (1945) neben Ingrid Bergman sowie für seine Rolle in „The Country Girl“ (1954) wird ihm eine „Oscar“-Nominierung zuteil. In Billy Wilders Filmmusical „The Emperor Waltz“ (1948) sieht man ihn an der Seite von Joan Fontaine. Seinen letzten größeren Filmerfolg hat Bing Crosby 1956 neben Grace Kelly, Frank Sinatra und Louis Armstrong in Charles Walters „High Society“ (1956). Das Leinwand-Musical mit Musik von Cole Porter zählt zu den Filmklassikern und schreibt nicht zuletzt wegen des Duetts „True Love“ Filmgeschichte. Zu Bing Crosbys letzten Aktivitäten vor der Filmkamera zählt die Gangsterparodie „Robin And The Seven Hoods“ (1964) neben Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr.
Bing Crosby setzte sich zeitlebens für soziale Belange ein. Er unterstützte Waisenhäuser, Hospitäler und sozial Benachteiligte. Neben seiner wohltätigen Arbeit war er leidenschaftlicher Golfer und Angler. Der Künstler war zweimal verheiratet – von 1930 bis zu deren frühen Tod 1952 mit der Jazz-Sängerin Wilma Winifred Wyatt, aus dieser Verbindung stammen die Söhne Gary, Phillip, Dennis und Lindsay. In zweiter Ehe war er mit der Schauspielerin Kathryn Grant verheiratet, mit der er die Söhne Harry und Nathaniel sowie Tochter Mary hatte.
In den siebziger Jahren nimmt Bing Crosby noch einige Platten auf – darunter mit David Bowie den Weihnachtshit „Little Drummer Boy/Peace On Earth“. 1977 bricht der Künstler während eines Golfturniers in Spanien zusammen – Bing Crosby stirbt am 14. Oktober 1977 im Alter von sechsundsiebzig Jahren in Madrid an den Folgen eines Herzinfarktes. Er wird auf dem Holy Cross Cemetery im kalifornischen Culver City beigesetzt.
Durch seinen Ruhm und seine revolutionären Beiträge bleibt Bing Crosby eine zentrale Figur in der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Wichtigste Fakten über Bing Crosby
- Verkaufte über 300 Millionen Platten weltweit.
- Gewann einen Oscar für seine Rolle in „Going My Way“.
- Bekannt für den Song „White Christmas“, der sich als meistverkaufter Weihnachtssong etablierte.
- Einer der ersten großen Multimedia-Stars, mit Erfolg in Musik, Film und Radio.
- Erlebte eine 50-jährige Karriere, die alle großen Medien der Zeit umfasste.
Video über/mit Bing Crosby
Anfänge von Bing Crosby
Bing Crosby wurde als Harry Lillis Crosby am 3. Mai 1903 in Tacoma, Washington, geboren. Er war das vierte von sieben Kindern einer irisch-amerikanischen Familie. Aufgewachsen in Spokane, Washington, besuchte er die Gonzaga High School, später auch die Gonzaga University. Seine ersten Interessensgebiete umfassten das Schlagzeug und er trat als Sänger und Schlagzeuger in der Band „The Musicaladers“ auf.
Bing Crosbys frühzeitige Liebäugeln mit dem Showbusiness veranlassten ihn dazu, seine formale Ausbildung zu vernachlässigen und sich voll und ganz der Musik zu widmen. 1926 schloss er sich den „Rhythm Boys“ an, bei denen er schnell Bekanntheit erlangen sollte. Mit seiner warmen Baritonstimme, gepaart mit der ihm eigenen Intimität, die er bei seinen Auftritten vermittelte, wurde Crosby bald zu einem der bekanntesten Crooner seiner Zeit. Sein Filmdebüt erlebte er 1930 mit der Gruppe der Rhythm Boys in „The King Of Jazz“. Dieses Debüt sollte die Grundlage für eine expansive Karriere in der Unterhaltungsindustrie legen.
Bing Crosbys Karriere
Bings Karriere begann mit „The King Of Jazz“, einem Film, der ihm und seiner Band, den Rhythm Boys, eine Plattform bot. Bereits Anfang der 1930er-Jahre erhielt er einen festen Filmvertrag und begann seine Karriere in Filmen wie „The Big Broadcast“ (1932) und „Mississippi“ (1935). Neben der Filmindustrie erreichte Bing auch immense Popularität im Rundfunk, moderierte erfolgreiche Sendungen und wurde zum Star der Woodbury Seife Programme, die oft auf Netzwerk-Radios ausgestrahlt wurden.
Crosbys Musiklaufbahn war ebenso beeindruckend. Mit über 1.600 aufgenommenen Songs, darunter Klassiker wie „White Christmas“, verkaufte er Millionen Platten. „White Christmas“ allein etablierte sich als der meistverkaufte Weihnachtssong aller Zeiten. Seine Einflussweite erstreckte sich ebenso auf soziale Anlässe; während des Zweiten Weltkriegs trat Crosby für das US-Militär auf und unterstützte Kriegsanstrengungen musikalisch und durch wohltätige Veranstaltungen.
Eine bemerkenswerte Liste seiner Filmauftritte zeigt, dass er in über 70 Spielfilmen mitspielte. Dazu gehören Erfolgsfilme wie „Going My Way“, für den er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Andere Filmwerke umfassen die „Road to…“-Serie mit Bob Hope und Dorothy Lamour, die ihn weiter in den Status eines Hollywood A-List Stars hoben.
Film | Jahr |
---|---|
The Big Broadcast | 1932 |
Mississippi | 1935 |
Going My Way | 1944 |
Road to Morocco | 1942 |
Road to Utopia | 1945 |
High Society | 1956 |
Crosbys musikalische Erfindungsgabe und seine Nutzung von Technologie brachten ihn dazu, einer der ersten Künstler zu sein, die Magnetband-Technologie für Aufnahmen verwendeten. Somit revolutionierte er die Aufnahmeverfahren und setzte einen neuen Standard für die Musikindustrie. Seine letzte bekannte Einspielung „Little Drummer Boy/Peace On Earth“ mit David Bowie 1977 demonstriert sein fortwährendes Engagement und Liebe zur Musik bis zu seinem plötzlichen Tod in demselben Jahr.
Das persönliche Leben von Bing Crosby
Bing Crosby war bekannt für seine familiäre Hingabe, auch wenn sein Privatleben von Kontroversen geprägt wurde. Er war zweimal verheiratet: zuerst mit der Jazz-Sängerin Wilma Winifred Wyatt (Dixie Lee) von 1930 bis zu ihrem Tod durch Eierstockkrebs im Jahr 1952. Gemeinsam hatten sie vier Söhne: Gary, Dennis, Phillip und Lindsay. Gary veröffentlichte später eine umstrittene Autobiografie, in der er Bing als strengen Vater darstellt, was das öffentliche Bild seines Vaters trübte.
Nach Dixies Tod heiratete Crosby 1957 die Schauspielerin Kathryn Grant, mit der er drei Kinder hatte: Harry, Nathaniel und Mary. Trotz der diskutierten Methoden der Kindererziehung wurde Bing oft als ein Mann der Gegensätze wahrgenommen, der seine Kinder liebte und gleichzeitig strenge Disziplin bewahrte.
Neben seiner Familie war Bing für sein gemeinnütziges Engagement bekannt. Crosby unterstützte zahlreiche karitative Organisationen, trat oft bei Veranstaltungen zur Sammlung von Wohltätigkeitsspenden auf und setzte sich für soziale Themen ein. Zudem engagierte er sich stark im Golfsport und gründete das Bing Crosby National Pro-Am Golf Championship Turnier, das auch nach seinem Tod als Pebble Beach National Pro-Am weitergeführt wurde.
Vermächtnis und Einfluss von Bing Crosby
Bing Crosby hat mit seinem vielseitigen Talent, seiner technischen Neugier und seiner innovativen Herangehensweise an das Aufnehmen von Musik die Grundlagen für viele Künstler nach ihm gelegt. Sein Einfluss als einer der ersten großen Multimedia-Stars war prägend. Seine Karriere und seine Bemühungen innerhalb der Industrie beeinflussten die Art und Weise, wie Verbreitungswege und Kanäle genutzt wurden und erhöhten die Qualität von Studioaufnahmen dramatisch.
Als Ikone der amerikanischen Unterhaltungskultur wurde Crosby als Vorreiter für nachfolgende Generationen von Sängern angesehen. Sein Beitrag zur Musik, insbesondere durch seinen einzigartigen Gesangsstil und seine Aufnahmen, sowie seine Arbeit im Film haben unzählige Künstler inspiriert. Er bleibt ein Paradebeispiel dafür, wie ein Entertainer ganze Generationen motivieren und unterhalten kann.
„Bing Crosby war nicht nur ein Pionier der Unterhaltung, sondern auch ein Mann, der Barrieren durchbrach und den Weg für nachfolgende Generationen von Künstlern ebnete.“
Interessante Fakten über Bing Crosby
Obwohl Bing Crosbys Leben von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt wurde, gibt es dennoch einige kuriose und weniger bekannte Details über ihn. Zunächst ist bemerkenswert, dass Crosby es war, der das Konzept des „Sparmarathons“ ins Leben rief, indem er Mitte der 1930er-Jahre die Schallplattenpreise senkte, was bedeutend zur Rettung der damals krisengebeutelten Musikindustrie beitrug.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail seines Lebens ist sein intensives Engagement für die Unterhaltung der Truppen während des Zweiten Weltkriegs. Seine ausgedehnten Reisen nach Europa und insbesondere die Aufnahme von Liedern für das Armed Forces Radio sind Beispiele seines patriotischen Engagements, das ihm den Titel des „U.S. Treasury Department’s Man of the Year“ 1943 einbrachte.
In seinem späteren Leben war Crosby auch ein leidenschaftlicher Golfer. Er war bekannt dafür, während Turnieren mit Stars zu spielen, was ihm half, neue Freundschaften zu schließen und bestehende zu pflegen. Schließlich, obwohl sein Name allgemein bekannt ist, wissen die wenigsten, dass der Spitzname „Bing“ aus seiner Liebe zu den Bingville Comics entstand, die er besonders in seiner Jugend schätzte.