Burghart Klaußner ist ein herausragender deutscher Schauspieler, Regisseur, Sänger und Autor, dessen Vielseitigkeit und Engagement ihm zu einem angesehenen Platz in der deutschen Kulturlandschaft verholfen haben. Geboren am 13. September 1949 in Berlin, entwickelte Klaußner früh eine Begeisterung für Schauspielkunst und machte sich schnell einen Namen auf den Bühnen und Leinwänden Deutschlands. Er überzeugt besonders in ruhigen und anspruchsvollen Nebenrollen mit melancholischem Anstrich. Größere Bekanntheit erlangte Burghart Klaußner durch seine Rolle im preisgekrönten Spielfilm „Das weiße Band“, das mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde – seitdem zählt der Berliner zu den gefragtesten Charakterdarstellern der deutschen Filmwelt.
Klaußner begeistert ein breites Publikum mit seiner tiefgründigen und facettenreichen Schauspielkunst in Film, Fernsehen und auf der Theaterbühne. Seine künstlerische Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Darstellung tiefgründiger Charaktere auf Leinwand und Bühne, sondern auch in seiner Tätigkeit als Regisseur und Autor. Klaußners Vorliebe für Geschichten, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten, und seine Fähigkeit, anspruchsvolle Rollen zu verkörpern, haben dazu beigetragen, seine Position als einer der herausragendsten Charakterdarsteller Deutschlands zu festigen. Er zeigte schon früh Interesse an Literatur und Theater, was ihn dazu veranlasste, Germanistik und Theaterwissenschaften zu studieren. Allerdings brach er dieses Studium nach zwei Semestern ab, um seiner wahren Leidenschaft zu folgen und sich vollständig der Schauspielerei zu widmen. Diese Entscheidung führte ihn an die renommierte Max-Reinhardt-Schule in Berlin, wo er seine schauspielerische Ausbildung begann.
Burghart Klaußners Karriere startete mit Engagements an angesehenen Theatern wie der Schaubühne am Halleschen Ufer in den frühen 1970er Jahren. Von 1970 bis 1972 spielte er an der Schaubühne am Halleschen Ufer, seit Ende der achtziger Jahre hat er unter anderem Engagements am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia Theater in Hamburg, am Bochumer Schauspielhaus, am Maxim Gorki Theater in Berlin und am Schauspielhaus Zürich, wo er 1999 für seine Leistungen mit der „Goldenen Maske“ ausgezeichnet wurde. Herausragend ist hier seine Interpretation des „Alceste“ in Molières „Der Menschenfeind“. Bereits in seinen Jugendjahren formte sich seine künstlerische Sensibilität und Affinität zur Bühne. Im gleichen Jahr fasziniert er in Bremen als „Macheath“ in Brechts „Dreigroschenoper“ sowie in Hamburg in der Titelrolle in Peter Handkes „Kaspar“ – einem Schauspiel nach dem historischen Fall des Kaspar Hauser.
Sein Leinwanddebüt gibt Burghart Klaußner im Spielfilm „Ziemlich weit weg“ (1982) – danach folgen das Fernsehdrama „Das Beil von Wandsbek“ (1982), das Dokumentarspiel „Einmal Macht und zurück – Engholms Fall“ (1994) und das Melodram „Zerrissene Herzen“ (1996) neben Suzanne von Borsody und Nadja Uhl, „Das Superweib“ (1996), Helmut Dietls erfolgreiche Kinoproduktion „Rossini“ (1997) mit Martina Gedeck, Mario Adorf und Gudrun Landgrebe, „Der Blonde Affe“ (1999) mit Götz Otto und Jürgen Prochnow sowie das Sozialdrama „Ganz unten, ganz oben“ (1999) mit Marianne Sägebrecht, „Crazy“ (2000) neben Robert Stadlober, „Durch dick und dünn“ (2001) und das preisgekrönte Ost-West-Melodram „Good Bye, Lenin“ (2003) an der Seite von Katrin Sass und Daniel Brühl.
Neben wiederholten Auftritten in erfolgreichen Krimi-Reihen wie „Peter Strohm“, „Wolffs Revier“, „Wilsberg“, „Polizeiruf 110“, „Tatort“ und „Adelheid und ihre Mörder“ sieht man Burghart Klaußner in „Mit dem Rücken zur Wand“ (2002), im biografischen Dokumentarspiel „Carola Stern – Doppelleben“ (2004) sowie in den Krimis „Tod im See“ (2005) und „Der Tod kommt zurück“ (2006) aus der Reihe „Solo für Schwarz“ an der Seite von Barbara Rudnik.
„Die fetten Jahre sind vorbei“ brachte ihm 2005 den „Deutschen Filmpreis“ für seine Nebenrolle ein. Im selben Jahr sieht man ihn in der TV-Miniserie „Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei“ in der Rolle des Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter. 2006 erhält er beim Filmfestival von Locarno den „Goldenen Leoparden“ als „Bester Darsteller“ im Film „Der Mann von der Botschaft“. 2007 spielt er in „Der Novembermann“ neben Götz George und 2009 sieht man ihn an der Seite von Henry Hübchen und Peter Lohmeyer in „Alter und Schönheit“.
Sein bisher größter Erfolg kommt 2009 – in Michael Hanekes eindringlichen Sittengemälde „Das weiße Band“ spielt er an der Seite von Ulrich Tukur und Susanne Lothar, wofür er mit dem „Deutschen Filmpreis“ als „Bester Hauptdarsteller“ ausgezeichnet wird. Der Film erhielt unter anderem die „Goldene Palme von Cannes“ sowie eine „Oscar“-Nominierung als „Bester ausländischer Film“.
Zuletzt spielt Burghart Klaußner neben Kate Winslet und Ralph Fiennes in „Der Vorleser“ (2009), in der mit szenischen Darstellungen durchsetzten Dokumentation „Aghet – Ein Völkermord“ (2011), in „Der ganz große Traum“ (2011), im Fernsehmehrteiler „Das Adlon. Eine Familiensaga“ (2013), in „Night Train To Lisbon“ („Nachtzug nach Lissabon“, 2013) an der Seite von Jeremy Irons, Martina Gedeck, Bruno Ganz und Charlotte Rampling und im Doku-Drama „George“ (2013) über die Schauspiellegende Heinrich George.
Wichtigste Fakten über Burghart Klaußner
- Bekannt für seine Rolle im preisgekrönten Film „Das weiße Band“.
- Vielseitiger Künstler: Schauspieler, Regisseur, Sänger und Autor.
- Preisträger zahlreicher Auszeichnungen, darunter der Deutsche Filmpreis.
- Ständiger Vertreter der deutschen Bühne und Filmwelt seit den 1980er Jahren.
- Mitglied der Deutschen Filmakademie und der Freien Akademie der Künste in Hamburg.
Video über/mit Burghart Klaußner
Kindheit und Bildung
Burghart Klaußner wurde am 13. September 1949 in Berlin geboren, einer Stadt voller Geschichte und Wandel. Sein Aufwachsen in der bewegten Nachkriegszeit prägte sein späteres künstlerisches Wirken tief. Bereits in jungen Jahren zeigte er Interesse an Theater und Literatur, was ihm schließlich eine schulische Bildung ermöglichte, die ihn in ein Dorf in der Nähe von München führte. Klaußners Neugierde auf die Schauspielkunst brachte ihn dazu, nach dem Abitur Germanistik und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin zu studieren. Allerdings erkannte er schon nach zwei Semestern, dass sein wahres Bestreben in der aktiven Schauspielausbildung lag. So wechselte er an die renommierte Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin, um seiner Berufung als Schauspieler konsequent zu folgen. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer beeindruckenden Karriere, die durch seinen unerschütterlichen Willen zur künstlerischen Erkundung befeuert wurde.
Klaußner verband mit dem Studium an der Max-Reinhardt-Schule nicht nur die Theorie des Theaters, sondern sammelte auch praktische Erfahrungen in zahlreichen Bühnenproduktionen. Diese frühe Verbindung von theoretischem Wissen und praktischer Übung erwies sich als unschätzbar für seinen späteren Erfolg als Darsteller, Regisseur und Autor. Bereits in dieser Phase seines Lebens legte er den Grundstein für ein umfassendes Verständnis der darstellenden Künste, das ihn dazu befähigte, sich in unterschiedlichen Rollen und Projekten zu entfalten. Sein Werdegang zeigt eindrucksvoll, dass Klaußners Wille zur Ausbildung und sein starkes Interesse an vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen die entscheidenden Faktoren für sein bemerkenswertes Schaffen waren.
Klaußners Karriereweg
Burghart Klaußners Karriere begann im Takt der bewegten 1970er Jahre, als er an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin erste Schauspielerfahrungen sammelte. Seine Bühnenpräsenz entwickelte sich schnell zu einem Erkennungsmerkmal, was ihm Chancen an renommierten Häusern in Hamburg und Zürich eröffnete. Eine wichtige frühe Rolle, die seine Karrierelaufbahn prägte, war die Interpretation des Alceste in Molières „Der Menschenfeind“. Klaußner zeichnete sich durch eine besondere Fähigkeit aus, komplexe Charaktere zum Leben zu erwecken, was ihn zu einem gesuchten Darsteller machte. Sein Filmdebüt gab er 1982 im Spielfilm „Ziemlich weit weg“, gefolgt von zahlreichen weiteren Film- und Fernsehproduktionen, die seine Vielseitigkeit unter Beweis stellten. Es folgten markante Auftritte in Fernsehproduktionen wie ‚Das Beil von Wandsbek‘ (1982) und ‚Good Bye, Lenin!‘ (2003). Sein Talent für facettenreiches Schauspiel offenbarte sich jedoch in Filmen wie „Die fetten Jahre sind vorbei“ (2005), was ihm den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Nebendarsteller einbrachte, und „Das weiße Band“ (2009), für das er den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller erhielt.
Ein Höhepunkt seiner schauspielerischen Zusammenarbeit stellt der Film ‚Der Staat gegen Fritz Bauer‘ (2015) dar, der nicht nur seine Fähigkeit zur Darstellung komplexer historischer Figuren unter Beweis stellte, sondern auch international Anerkennung fand.
Jahr | Werk/Projekt | Rolle |
---|---|---|
1982 | Ziemlich weit weg | Schauspieler |
2003 | Good Bye, Lenin! | Schauspieler |
2005 | Die fetten Jahre sind vorbei | Schauspieler |
2009 | Das weiße Band | Schauspieler |
2015 | Der Staat gegen Fritz Bauer | Schauspieler |
2018 | Vor dem Anfang | Autor |
Persönliches Leben und Engagement
Burghart Klaußners persönliches Leben ist geprägt von seiner Liebe zur Familie und seinem Engagement für die Gemeinschaft. Er lebt in Hamburg, einer Stadt, die seine kulturelle Neugier und seinen Sinn für künstlerischen Austausch belebt. Klaußner ist stolzer Vater von zwei Söhnen, zu denen er eine enge Beziehung pflegt. Trotz seines Ruhmes bleibt sein Privatleben weitgehend aus dem Rampenlicht, das zeigt, wie wichtig ihm die Balance zwischen öffentlichem und privatem Leben ist. Als engagierter Bürger setzt sich Klaußner für eine Reihe gesellschaftlicher Projekte ein. Seine Mitgliedschaften in der Deutschen Filmakademie und der Freien Akademie der Künste in Hamburg zeugen von seinem aktiven Beitrag zur künstlerischen und kulturellen Szene. Zusätzlich unterstützt er lokale Initiativen in Hamburg und beteiligt sich an kulturellen Veranstaltungen, um die künstlerische Landschaft der Stadt zu bereichern.
Klaußners Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur auf die künstlerische Sphäre. Er beteiligt sich an sozialen Projekten und legt großen Augenmerk darauf, Bildungschancen für junge Talente zu fördern. Seine Offenheit, Erfahrungen zu teilen und junge Menschen zu inspirieren, machen ihn zu einer respektierten Persönlichkeit in der deutschen Kunstgemeinschaft, die weit über seine schauspielerischen Leistungen hinaus geht.
Vermächtnis und Einfluss
Burghart Klaußners Beiträge zur Kultur und Gesellschaft gehen weit über seine Rollen als Schauspieler hinaus. Seine Darstellungen in Filmen wie „Das weiße Band“ und „Der Staat gegen Fritz Bauer“ haben historische und gesellschaftspolitische Diskussionen angeregt und Themen ins Bewusstsein der Zuschauer gerückt, die über den reinen Unterhaltungswert hinausgehen. Sein Einfluss beschränkt sich jedoch nicht nur auf die großen Leinwände und Bühnen. Als Lehrer und Mentor in verschiedenen institutionellen Rahmen hat er viele junge Schauspieler inspiriert, ihren eigenen Weg in der Film- und Theaterwelt zu finden. Klaußners Veröffentlichungen und seine aktive Teilnahme an Podiumsdiskussionen und Workshops machen ihn zu einer respektierten Stimme innerhalb der deutschen Kultur- und Kunstgemeinschaft.
Seine Berufung, in Werken mitzuwirken, die wichtige menschliche und historische Fragen aufwerfen, verleiht seinem künstlerischen Schaffen eine besondere Tiefe. Als inspirierender Mentor hat Klaußner auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung jüngerer Künstler gespielt. Durch seine Arbeit in der Deutschen Filmakademie hat er unzählige Nachwuchstalente in ihrer künstlerischen Reise unterstützt. Seine Bereitschaft, Wissen und Erfahrungen zu vermitteln, hilft, den Weg für die nächste Generation der deutschen Filmszene zu ebnen und seine Kollegen zu inspirieren.
Burghart Klaußner versteht es, Drama und Poesie sowohl im Theater als auch im Film lebendig werden zu lassen.
Bemerkenswerte Fakten über Burghart Klaußner
Ein faszinierender Aspekt der Karriere von Burghart Klaußner ist sein breites Interesse an der Integration verschiedener Kunstformen. Neben seinen beeindruckenden Schauspielleistungen ist Klaußner auch ein talentierter Sänger. Er hat mit seiner Swing-Band Chansons von Charles Trenet aufgeführt und eine neue Facette seines künstlerischen Repertoires gezeigt. Künstlerische Verantwortung nimmt Klaußner sehr ernst, was sich in der bewussten Auswahl seiner Rollen zeigt. Viele seiner Filme beschäftigen sich mit bedeutsamen historischen und sozialen Themen. Diese Werke sind nicht nur Ausdruck von Klaußners Leidenschaft für die Schauspielerei, sondern auch ein Mittel, um Diskussionen über kulturelle Verantwortung zu fördern.