Dionne Warwick

Dionne Warwick gilt als Pionier-Chanteuse des schwarzen Middle-Of-The-Road-Pop und wird als Muse von Burt Bacharach – dessen Kompositionen sie singt – weltberühmt. Mit über 56 Billboard Hot 100 Hits gehört sie zu den erfolgreichsten und populärsten amerikanischen Sängerinnen des vergangenen Jahrhunderts, bekannt für ihre enge Zusammenarbeit mit Burt Bacharach und Hal David.

Marie Dionne Warrick wird am 12. Dezember 1940 in East Orange im US-Bundesstaat New Jersey geboren. In einer musikalischen Familie aufwachsend, singt sie mit ihrer Schwester Dee Dee, ihrer Mutter Lee Drinkard und deren Schwester Emily Drinkard – der späteren Cissy Houston – im Chor „The Drinkard Singers“. Ihre Leidenschaft für Musik zeigt sich schon früh. Sie prägte die Soundtrack der 1960er Jahre mit Hits wie „Don’t Make Me Over“, „Walk On By“ und „I Say a Little Prayer“. Burt Bacharach wird auf die Sängerin aufmerksam. Ab 1962 schreibt der populäre Song-Komponist ihr unzählige Hits auf den Leib. Lieder wie „Promises Promises“, „Reach Out For Me“ und „Alfie“ avancieren zu zeitlosen Klassikern und werden von diversen Musikern über die Jahrzehnte erfolgreich gecovert. 1965 veröffentlicht Dionne Warwick auf dem Soundtrack des James-Bond-Abenteuers „Thunderball“ („Feuerball“) den Titel „Mr. Kiss Kiss Bang Bang“.

1972 erhält Dionne Warwick den in den USA bislang höchstdotierten Plattenvertrag. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Burt Bacharach gelingt es ihr jedoch nicht, an ihre alten Erfolge anzuknüpfen – selbst eine Zusammenarbeit mit dem Motown-Hit-Team Holland–Dozier–Holland vermag die Sängerin nicht wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Dennoch kann Dionne Warwick einige Hits wie 1974 „Then Came You“ mit der Soul-Band „The Spinners“ vorweisen. 1979 erreicht sie mit „I’ll Never Love This Way Again“ den fünften Platz der US-Charts. Für die „Beste weibliche Pop-Gesangleistung“ wird sie mit einem „Emmy“ geehrt, einen weiteren „Emmy“ erhält sie für den Nachfolgehit „Deja vu“. 1980 singt Dionne Warwick das erfolgreiche „No Night So Long“ und 1982 geht sie mit Barry Gibb von den „Bee Gees“ ins Studio, um ihr erfolgreiches Album „Heartbreaker“ mit dem gleichnamigen Hit aufzunehmen. Die Single „Heartbreaker“ katapultiert sich auf die Spitzenpositionen der internationalen Charts und avanciert zum größten Hit der Sängerin.

Ab Mitte der achtziger Jahre wird es ruhiger um Dionne Warwick. Im Duett mit Luther Vandross („How Many Times Can We Say Goodbye“) und Stevie Wonder („The Woman In Red“) hat sie noch einige mäßige Hits. Ihren letzten großen Erfolg feiert die Sängerin mit der Charity-Single „That’s What Friends Are For“, die sie 1985 zusammen mit Elton John, Gladys Knight und Stevie Wonder aufnimmt – der Erlös des Liedes fließt in die von Elizabeth Taylor gegründete amerikanische Aids-Hilfe. Warwick setzt sich auch intensiv für soziale Gerechtigkeit und Bildung ein, ihre Arbeit für die AIDS-Forschung hat Millionen inspiriert und bedeutende Veränderungen bewirkt.

1990 nimmt Dionne Warwick ein Album mit Cole Porter-Titeln auf und veröffentlicht 1994 einige Bossa Nova-Aufnahmen. Sie singt mit dem Musikprojekt „Blue System“ des deutschen Produzenten Dieter Bohlen ein Duett. 1998 spielt sie im Zuge der Easy-Listening-Welle ihre alten Klassiker noch einmal im neuen Gewand ein und erreicht elf Jahre nach ihrem letzten Hit mit einer Hip-Hop-Version von „What The World Needs Now Is Love“ wieder die Single-Charts.

2004 geht Dionne Warwick mit ihren Kolleginnen Whitney Houston und Natalie Cole auf eine erfolgreiche „Diven-Tournee“.

Dionne Warwick ist die Schwester der 2008 verstorbenen Soulsängerin Dee Dee Warwick, die Nichte der Sängerin Cissy Houston sowie die Cousine der 2012 verstorbenen Popdiva Whitney Houston.

Wichtigste Fakten über Dionne Warwick

  • Geboren am 12. Dezember 1940 in East Orange, New Jersey, in einer musikalischen Familie.
  • Bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit Burt Bacharach und Hal David, mit unvergesslichen Hits wie „Walk On By“ und „I Say a Little Prayer“.
  • Erste afroamerikanische Sängerin, die regelmäßig die Charts eroberte und eine Gründerin eines genreübergreifenden Musikstils.
  • Aktivistin für soziale Gerechtigkeit und AIDS-Forschung, insbesondere durch den Erfolg von „That’s What Friends Are For“.
  • Hat bedeutende Auszeichnungen erhalten, darunter Grammy Awards, und ist Mitglied der New Jersey Hall of Fame.

Video über/mit Dionne Warwick

Kindheit und Prägung

Dionne Warwick wurde am 12. Dezember 1940 als Marie Dionne Warrick in East Orange, New Jersey, geboren. Ihre musikalische Erziehung begann in einer Familie, die tief in der Gospel-Tradition verwurzelt war. Ihr Vater, Mancel Warrick, war als Schallplattenerzeuger tätig, während ihre Mutter, Lee Drinkard Warrick, von musikalisch talentierten Geschwistern umgeben war, darunter Cissy Houston. Gemeinsam mit ihrer Schwester Dee Dee und ihrer Tante Cissy Houston gründete sie die Gospel-Gruppe „The Gospelaires“, die bei verschiedenen Veranstaltungen auftrat und frühe Erfolge feierte. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Talents erhielt Dionne Warwick ein Stipendium für das Hartt College of Music in Hartford, Connecticut. Dort studierte sie Musik und verdiente sich ihr Studium durch das Singen von Demos für bekannte Songwriter wie Burt Bacharach.

Dionne Warwick

Karrieredurchbrüche und Erfolge

Dionne Warwick begann ihre Karriere als Background-Sängerin bei Aufnahmen für prominente Künstler, was ihr die Gelegenheit bot, mit dem Songwriting-Duo Burt Bacharach und Hal David zu arbeiten. Ihr erster großer Hit „Don’t Make Me Over“ wurde 1962 veröffentlicht und etablierte ihren Status als aufstrebende Künstlerin in der Musikbranche. Im Laufe der 1960er Jahre veröffentlichte Warwick eine Reihe von Hits, die zu Klassikern wurden: „Anyone Who Had a Heart“, „Walk On By“, „I Say a Little Prayer“ und „Do You Know the Way to San Jose“. Diese Titel erreichten Top-Positionen in den Charts und ihre charakteristische Stimme wurde zu einem unverwechselbaren Element der amerikanischen Popmusik.

In dieser Zeit kreierte Warwick eine erfolgreiche Cross-Over-Karriere, die sowohl Pop- als auch R&B-Fans begeisterte, und half, rassistische Barrieren in der Musikbranche abzubauen. Trotz ihrer Trennung von Bacharach und David Anfang der 1970er Jahre blieb Dionne Warwick eine angesehene und gefragte Sängerin. Ihre Hits „Then Came You“ mit den Spinners und „I’ll Never Love This Way Again“ demonstrierten weiterhin ihre musikalische Vielseitigkeit.

  • „Don’t Make Me Over“ (1962)
  • „Walk On By“ (1964)
  • „I Say a Little Prayer“ (1967)
  • „Do You Know the Way to San Jose“ (1968)
  • „Then Came You“ (1974)
  • „I’ll Never Love This Way Again“ (1979)
  • „Heartbreaker“ (1982, mit Barry Gibb)
  • „That’s What Friends Are For“ (1985, mit Elton John, Gladys Knight und Stevie Wonder)

Im Laufe ihrer Karriere erhielt Warwick zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Grammy Awards, die ihre außergewöhnlichen Beiträge zur Musik würdigten. Ihr Engagement sowohl auf der Bühne als auch im sozialen Bereich hat ihre Reputation als bedeutendste Künstlerin gefestigt.

Persönliches Engagement und soziales Wirken

Dionne Warwick setzt sich intensiv für soziale Projekte ein, insbesondere durch ihre Arbeit für AIDS-Organisationen wie bei „That’s What Friends Are For“. Diese Mühen haben über drei Millionen Dollar für die AIDS-Forschung gesammelt. In ihrem persönlichen Leben erlebte Warwick Höhen und Tiefen zwischen Erfolg und finanziellen Herausforderungen. Trotz Rückschlägen bewies sie immer wieder Stärke und Entschlossenheit angesichts der finanziellen Schwierigkeiten, die sie erlebte, einschließlich einer hochkarätigen Insolvenzmeldung im Jahr 2013. Ihre Familie bleibt ein wichtiger Anker in ihrem Leben und ihre engen Beziehungen zu prominenten Verwandten, wie ihrer Tante Cissy Houston und Cousine Whitney Houston, bereicherten ihr Leben.

Wirkung und Einfluss von Dionne Warwick

Der Einfluss von Dionne Warwick auf die Musikindustrie ist unübersehbar. Ihre einzigartige Stimme und ihr musikalischer Stil haben Generationen von Künstlern inspiriert. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, verschiedene Musikgenres zu kombinieren, was vielen Musikern den Weg ebnete, als Cross-Over-Künstler anerkannt zu werden. Durch ihren unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Bildung setzt sie sich für das Wohl anderer ein – ob durch Musikschulen oder ihre engagierte Arbeit im Bereich Gesundheit.

Interessante Anekdoten aus ihrem Leben

Eine interessante Anekdote aus Dionne Warwicks Karriere ist ihre Zusammenarbeit mit dem „Psychic Friends Network“, die in den frühen 1990er Jahren große Medienaufmerksamkeit erlangte. Diese Episode ist nur eine Facette ihrer faszinierenden Lebensgeschichte. Dionne Warwick hat es im Laufe ihrer Karriere geschafft, kontinuierlich neue Aspekte ihrer Persönlichkeit und ihres Talents zu zeigen.

Dionne Warwick hatte ursprünglich keine Lust, einige ihrer größten Erfolge wie „Walk On By“ einzusingen.

Ihre Lebenserfahrungen und ihre Fähigkeit zur Neuinterpretation ihrer Songs beweisen, dass Dionne Warwick stets bereit war, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Quellen

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