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Gisela Trowe war eine bemerkenswerte deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin – bereits seit dem Ende der vierziger Jahre ist sie auf der Leinwand zu sehen. Die zierliche Rothaarige, von ihren Freunden liebevoll „Coco“ genannt, verfügt über Charme, Humor und das Raffinement einer klassischen „Salondame“. Überwiegend spielt sie eigenwillige Frauentypen – erst auf der Bühne, später im Fernsehen. Die vielseitige Schauspielerin mit der markanten Stimme besticht durch Lebensklugheit, Schlagfertigkeit und eine großartige Bissigkeit.
Am 5. September 1922 wird Gisela Trowe in Dortmund in eine Kaufmannsfamilie hineingeboren. Ihre Eltern, Heinrich Trowe und Lina Vieler, hatten ursprünglich andere Pläne für ihre Tochter, aber Gisela war entschlossen, die Schauspielkunst zu erkunden. Gegen den Willen ihrer Eltern nimmt sie Schauspiel- und Gesangsunterricht und lässt sich in Berlin von Paul Günther, in Bochum von Saladin Schmidt und in Dortmund von Hans Bogenhardt ausbilden – anschließend gibt sie 1942 am Reußischen Hoftheater in Gera ihr Bühnendebüt. Ihre ersten Schritte in die Theaterlandschaft fallen in eine Zeit, die durch historische Umwälzungen geprägt war. 1946 wechselt sie nach Berlin und spielt dort an verschiedenen Theatern, insbesondere am Berliner Ensemble, wo sie große Bekanntheit erlangt. Weitere Stationen sind unter anderem Wien, Hamburg und München. Gisela Trowe arbeitet mit Berühmtheiten wie Bertolt Brecht, Gustaf Gründgens, Giorgio Strehler und Peter Zadek zusammen. Am Hamburger Schauspielhaus bleibt sie in Brechts „Die Dreigroschenoper“ als Mrs. Peachum mit den tizianroten Haaren in Erinnerung.
Nebenbei etabliert sich Gisela Trowe schon früh als exzellente Filmschauspielerin. 1948 hat sie ihren ersten Auftritt in Erich Engels Spielfilm „Affaire Blum“. Sie spielt in zahlreichen Produktionen mit, 1948 in „Straßenbekanntschaften“, 1953 in „Mit 17 beginnt das Leben“ und 1960 in „Das hab‘ ich in Paris gelernt“.
Schon früh ist Gisela Trowes wandlungsfähige Stimme gefragt – sie synchronisiert berühmte Persönlichkeiten wie Danielle Darieux, Rita Hayworth, Ava Gardner, Simone Signoret, Shelley Winters, Michele Morgan und Gina Lollobrigida. Über die ebenfalls von ihr synchronisierte Italienerin Silvana Mangano sagt sie mit Witz:
„Die hat so viel Busen wie ich Stimme.”
Diese Bemerkung zeigt den Humor und die Spritzigkeit, die sie auszeichneten.
Auch für das Hörspiel engagiert sich Gisela Trowe seit Jahrzehnten stark – 1952 hört man sie in Günter Eichs „Der Tiger Jussuf“, 1998 spricht sie in „Die Exzentrische“ von Matthias Zschokke. In jüngerer Zeit wirkt sie in dem WDR-Hörspielkrimi „Der untröstliche Witwer“ nach einem Roman der französischen Bestsellerautorin Fred Vargas mit und spricht die geheimnisvolle Marthe. Weitere Arbeiten sind Ken Folletts Roman „Die Säulen der Erde“, die Erfolgsreihen „Die drei ???“ sowie „Hui Buh, das Schlossgespenst“.
Dem Fernsehpublikum wird Gisela Trowe in den fünfziger Jahren bekannt – sie spielt in Filmen wie „Der Weg ist dunkel“ (1956), „Dr. Murkes gesammelte Nachrufe“ (1965), „Die Ratten“ (1969) und „Der Richter von Zalameda“ (1968) und in späteren Jahren auch in Serien und Filmreihen wie „Unser Lehrer Dr. Specht“, „Ein Bayer auf Rügen“, „Der Landarzt“, „Tatort“, „Das Traumschiff“ und „In aller Freundschaft“ sowie im m TV-Fünfteiler „Die Bertinis“ (1988).
Gisela Trowe begann ihre bemerkenswerte Karriere im Jahr 1942 am Reußischen Hoftheater in Gera. Diese erste Rolle war der Anfang einer langen Laufbahn in der deutschen Theater- und Filmszene. Mit Engagements in bedeutenden Berliner Theatern, darunter das Hebbel-Theater, Komödie Berlin und Deutsches Theater, bewies sie schnell ihre Vielseitigkeit. Ihre Schauspielkunst, besonders am Berliner Ensemble, wo sie in Bertolt Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti brillierte, etablierte sie als feste Größe im Theater. Trowes Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Gustaf Gründgens und Giorgio Strehler unterstreicht ihre künstlerische Integrität und ihr Talent. Ihre Filmdurchbrüche in Produktionen wie Affaire Blum (1948) und Der Verlorene (1951) zeugten von ihrer Fähigkeit, komplexe Figuren nuanciert darzustellen. Trowe trat in einer Vielzahl von Fernsehsendungen auf, wobei Serien wie Unser Lehrer Doktor Specht und Ein Bayer auf Rügen zu den bekanntesten zählen. Eine besondere Stärke von Trowe war auch ihre Arbeit als Synchronsprecherin. Mit ihrer beeindruckenden Stimme synchronisierte sie Hollywood-Stars wie Melina Mercouri und Ava Gardner. Als Schauspielerin verkörperte sie Figuren mit einer Authentizität, die das Publikum fesselte. Ihre Leistungen wurden mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Biermann-Ratjen-Medaille.
- Zwischen 1944 und 1964 ist Gisela Trowe mit dem Regisseur Thomas Engel verheiratet – aus dieser Verbindung stammen die Töchter Angelika und Barbara.
- Trotz des Glamours und der Herausforderungen, die mit einer Karriere auf der Bühne und Leinwand einhergehen, blieb die Familie stets ein fester Ankerpunkt in ihrem Leben.
- Einige ihrer beruflichen Entscheidungen wurden bewusst getroffen, um mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können.
- Trowes Engagement ging über die Familie hinaus, sie unterstützte zahlreiche Projekte, die das kulturelle Bewusstsein innerhalb Deutschlands fördern sollten.
„Neugier und Hingabe seien das Wichtigste bei der Ausübung ihres Berufes“, so die zierliche Rothaarige in einem Interview. Gisela Trowe beweist dies stets erneut durch die Vielfalt und die Qualität ihres schauspielerischen Talents. Bis ins hohe Alter übernimmt sie Aufgaben vor der Kamera als eine der fleißigsten TV-Seniorinnen. Ihre letzte Fernsehrolle ist die einer Großmutter in der Liebeskomödie „Der Duft von Holunder“. Bis zu ihrem Tod am 5. April 2010 in Hamburg blieb sie ein integraler Bestandteil der deutschen Schauspielkunst.
Wichtigste Fakten über Gisela Trowe
- Berühmte deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin, aktiv in Theater, Film und Fernsehen.
- Große Bekanntheit erlangte sie durch ihre Rollen am Berliner Ensemble unter Bertolt Brecht.
- Synchronisierte große Hollywood-Stars und war eine bekannte Stimme in Radiohörspielen.
- Wurde für ihre künstlerischen Verdienste vom Hamburger Senat mit der Biermann-Ratjen-Medaille ausgezeichnet.
- Lebte von 1922 bis 2010 und hinterließ ein bedeutendes kulturelles Erbe.
Video über/mit Gisela Trowe
Kuriositäten aus dem Leben der Gisela Trowe
Gisela Trowe, eine Frau voller Anekdoten und einzigartiger Erlebnisse, war nie um einen humorvollen oder geistreichen Kommentar verlegen. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass sie während der frühen Tage des Fernsehens in Deutschland an innovativen Projekten arbeitete, die später als Pionierstunden für die Fernsehindustrie gelten sollten. Ihr Streben nach Perfektion und ihre Offenheit, neue künstlerische Wege zu gehen, machten sie zu einer angesehenen und einflussreichen Persönlichkeit.
Erbe einer großen Schauspielerin
Gisela Trowe hat mit ihrem facettenreichen Schaffen einen unauslöschlichen Eindruck in der deutschen Kultur hinterlassen. Ihre Auftritte auf der Bühne und vor der Kamera trugen dazu bei, das Bild der modernen deutschen Frau in der Nachkriegszeit zu formen. Ihr Einfluss erstreckte sich über Generationen, inspirierte viele junge Künstlerinnen und Schauspieler und lies sie verstehen, dass Wandlungsfähigkeit und Hingabe die wichtigsten Instrumente einer erfolgreichen Karriere sind. Ihr Vermächtnis lebt in den unzähligen Rollen weiter, die sie gemeistert hat, sowie in den Menschen, die sie in ihrem langen und erfüllten Leben berührt hat. Trowes unverwechselbare Stimme wird von vielen als Stimme einer Epoche betrachtet.
Quellen
- Wikipedia: Gisela Trowe
- T. Rowe Price – Awards and Recognition
- Artnet News: Kelley Walker Boycott
- Scripps Ranch News: School News
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