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Sie ist Diseuse, Chansonette und Wanderin zwischen den Musikstilen und gilt jahrelang als Königin des Mikrofons – mit ihrer weichen und dunklen Stimme schafft Greta Keller Intimität und ist feinster Nuancen zwischen Leidenschaft, Wehmut und Ironie fähig. Geboren als Margaretha Keller am 8. Februar 1903 in Wien, fand sie weltweite Anerkennung durch ihre bemerkenswerte Karriere als Cabaret-Sängerin und Schauspielerin.
Margaretha Keller wird als Tochter von Karl Keller und der Volksschauspielerin Hedwig Keller in Wien geboren. Dank einer künstlerisch geprägten Familie legt sie früh den Grundstein für ihre Karriere in der darstellenden Kunst. Sie erhält frühen Tanz- und Schauspielunterricht und macht Karriere als Rundfunk- und Schallplattenstar. 1929 schließt sie einen Vertrag mit der Ultraphon ab, bald interessiert sich auch die BBC für sie. In Berlin arbeitet sie mit Peter Igelhoff und Peter Kreuder zusammen und ist ein Star, bevor sie dreißig Jahre alt ist.
Schon früh drängt Greta Keller zur Bühne – „Margarethe Keller, Schauspielerin“ – schreibt die Zwölfjährige auf eine Visitenkarte. Als der Vater, ein Industrieller, sein Geld verliert, wird das Schauspielen ihr erster Beruf. Ein gastierender amerikanischer Jazzsänger – bald ihr erster Mann – schubst sie in Paris, London und New York in die Sängerinnen- und Plattenkarriere. Sie irritiert zunächst mit ihrer tiefen Stimme und ist dennoch nicht zu verwechseln mit einer anderen Bariton-Sängerin der Ära – Zarah Leander – auch wenn sie ein oder zwei von deren Schlagern nachsingt.
Greta Keller feiert Erfolge im New York der Depressionsjahre, auch in Berlin, Prag, Paris, London und in ihrer Geburtsstadt Wien. Mittlerweile lebt sie in London, aber als Hitler 1938 Österreich erreicht, geht die Wienerin mit der dunklen Chanson-Stimme in die USA – wie Marlene Dietrich, als deren Vorbild und Lehrmeisterin sie gilt. Ein Kritiker erfindet für ihre Vortragsart, dieser Mischung aus Grande Dame und Verruchtheit, das Adjektiv „marlenedietrisch“ – aber ist Greta Keller damit nicht früher da, hat sie mit der Dietrich nicht am Wiener Volkstheater eine Garderobe geteilt, in der Zeit, als beide noch keine Stars sind? In New York eröffnet sie ihr eigenes Lokal „Chez Greta“, in dem sie singt und swingt. Stammgäste sind Greta Garbo und Igor Strawinsky.
Wichtigste Fakten über Greta Keller
- Geboren am 8. Februar 1903 in Wien, Österreich.
- Berühmte Cabaret-Sängerin und Schauspielerin mit über 45 Jahren Karriere.
- Bekannt für ihre Zusammenarbeit mit Marlene Dietrich und Auftritte in Broadway-Produktionen.
- Erlebte eine erzwungene Auswanderung in die USA während der Nazi-Ära.
- Betreiberin des berühmten „Chez Greta“ in New York.
Video über/mit Greta Keller
Greta Kellers frühes Leben und Ausbildung
Greta Keller wurde am 8. Februar 1903 in Wien, Österreich, als Margaretha Keller geboren. Sie wuchs in einer künstlerisch geprägten Familie auf; ihre Mutter, Hedwig Keller, war Volksschauspielerin. Diese familiäre Umgebung legte früh den Grundstein für ihre spätere Karriere in der darstellenden Kunst. Greta begann schon im Kindesalter mit Tanz- und Schauspielunterricht, was ihr half, eine solide künstlerische Basis zu entwickeln. Bereits mit acht Jahren zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent für die Bühne, welches von ihrer Familie gefördert wurde. Besonders ihre Tante Hedwig, die ebenfalls eine bekannte Schauspielerin war, spielte eine entscheidende Rolle in ihrer Ausbildung. Diese unterstützte sie nicht nur finanziell, sondern half ihr auch, mit zwölf Jahren die Aufnahme an einer renommierten Wiener Schauspielschule zu erzielen. Im Alter von 16 Jahren zog Greta nach Berlin, das in den 1920er Jahren das kulturelle Herz Europas war. Dieser Umzug war nicht nur geografisch bedeutend, sondern markierte auch den Beginn ihrer professionellen Laufbahn. Berlin bot der jungen Greta ein Podium, auf dem sie sich entfalten und ihre künstlerische Identität formen konnte. Die frühe künstlerische Erziehung und die vielfältigen Erfahrungen, die sie in Wien und Berlin sammelte, legten den Grundstein für ihre spätere Karriere als international gefeierte Sängerin und Schauspielerin.
Künstlerische Karriere von Greta Keller
Greta Keller begann ihre Karriere in Wien, wo sie zum ersten Mal im Pavillon auftrat und damit ihre Professionalisierung als Künstlerin einleitete. Im Jahr 1929 unterzeichnete sie einen Vertrag mit Ultraphon, einem renommierten Plattenlabel, das sie zu einem gefragten Star in Prag und Berlin machte. Dieser Erfolg ermöglichte ihr die Zusammenarbeit mit legendären Komponisten wie Peter Igelhoff und Peter Kreuder und begründete ihren Ruf als außergewöhnliche Sängerin.
- Ihre unverwechselbare Stimme und Bühnenpräsenz zogen bald auch die Aufmerksamkeit der internationalen Szene auf sich.
- Sie schloss erste Aufträge mit der BBC ab.
- Besonders bemerkenswert war ihre Zusammenarbeit mit Marlene Dietrich in Broadway-Produktionen, die ihr den Spitznamen „Die große Dame des Chansons“ einbrachte.
- Greta Keller trat mit einem breiten Repertoire auf, das von klassischer Chansonmusik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen der größten Komponisten ihrer Zeit reichte.
- Zu ihren bekanntesten Filmen gehören „Reunion in France“ und ihre Arbeiten auf der Bühne im Waldorf-Astoria in New York, wo sie Stücke von Cole Porter und Noel Coward sang.
- Trotz politischer Rezessionen während der Nazi-Ära, die sie zwangen, Europa 1938 zu verlassen, setzte Greta ihre Karriere in den USA erfolgreich fort.
- Dort eröffnete sie das „Chez Greta“, ein beliebter Treffpunkt für Künstler wie Greta Garbo und Igor Strawinsky.
Zuletzt wurde ihr in der Verfilmung des Musicals „Cabaret“ mit Liza Minnelli posthum Tribut gezollt, in der sie „Heirat“ sang, bevor sie 1977 in Wien verstarb. Über die Jahre hinweg erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und blieb bis in ihre späten Jahre hinweg aktiv. Greta Keller hinterließ ein reichhaltiges Erbe in Form von Hunderten von Aufnahmen und Live-Auftritten, die noch heute geschätzt werden.
Greta Kellers persönliches Leben
Greta Kellers persönliches Leben war ebenso facettenreich wie ihre Karriere. Sie war bekannt für ihre starken Bindungen sowohl in ihrem beruflichen Netzwerk als auch in ihrem persönlichen Leben. Ihre erste Ehe mit einem amerikanischen Jazzsänger führte sie in Metropolen wie Paris, London und New York, wo sie ihre Karriere weiter ausbauen konnte. Diese Beziehung brachte ihr nicht nur berufliche Vorteile, sondern war auch der Beginn einer Reihe von lebenslangen Freundschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten der kulturellen Szene. In Hollywood heiratete sie Gaspar Griswold Bacon Jr., was jedoch in einer tragischen Wendung 1943 endete, als er unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Diese Ereignisse waren für Keller äußerst belastend, insbesondere da sie auch mit gesundheitlichen Herausforderungen wie einer Fehlgeburt konfrontiert wurde. Dennoch schaffte sie es, sich zu erholen und ihren Beitrag zur Welt der Unterhaltung fortzusetzen. Bekannt war Greta auch für ihr Engagement in sozialen Belangen; sie unterstützte in ihrer Wahlheimat New York City zahlreiche wohltätige Organisationen und war ein beliebter Gast bei gesellschaftlichen Veranstaltungen. Ihre enge Freundschaft mit Marlene Dietrich und andere prominente Verbindungen unterstrichen ihren Status als Kultfigur. Greta Keller führte ein Leben voller Höhen und Tiefen, das sie mit Resilienz und einer unermüdlichen Leidenschaft für ihre Kunst meisterte.
Vermächtnis und Einfluss von Greta Keller
Das Vermächtnis von Greta Keller lebt in der kulturellen Landschaft fort, insbesondere im Bereich der Cabaret-Musik. Durch ihre unverwechselbare Stimme und ihre Bühnenpräsenz hat sie die Art und Weise, wie Musik präsentiert wird, nachhaltig beeinflusst. Keller gilt als eine der Schlüsselfiguren, die das europäische Cabaret in den internationalen Fokus rückten. Ihr Beitrag, insbesondere während der in den USA verbrachten Jahre, öffnete Türen für viele europäische Künstler, die in Amerika Fuß fassen wollten. Darüber hinaus inspirierte ihre Zusammenarbeit mit Größen wie George Gershwin und Kurt Weill zahlreiche Musiker und Komponisten, die bis heute aus ihrem vielseitigen Repertoire schöpfen. Ihr „Chez Greta“ in New York City gilt als legendärer Treffpunkt und symbolisiert ihre Fähigkeit, Kulturen zu verbinden und Künstler zu inspirieren. Kellers Arbeit hat die Unterhaltungskultur durch ihre innovative Art, Musik und Bühnenkunst zu verbinden, revolutioniert und ihrem Publikum neue Ausdrucksformen nahegebracht. Ihre Alben und Aufnahmen werden weiterhin weltweit gehört, und sie dient als Vorbild für künftige Generationen von Künstlern und Performerinnen.
Interessante Fakten über Greta Keller
Greta Keller, eine Ikone ihrer Zeit, war nicht nur für ihre künstlerischen Errungenschaften bekannt, sondern auch für zahlreiche interessante Fakten aus ihrem Leben. Ein bemerkenswerter Aspekt ihrer Karriere ist, dass sie über 300 Lieder in verschiedenen Sprachen aufgenommen hat, was ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit im internationalen Showbusiness zeigt.
Ihre tiefe und ausdrucksstarke Stimme wird oft mit der einer anderen berühmten Sängerin ihrer Zeit, Zarah Leander, verglichen, obwohl sie ihre eigene unverwechselbare Marke entwickelte.
Gretes Vorliebe für Bahnhofstunnel, in denen sie akustisch ihre Stimme testen konnte, zeugt von ihrer Hingabe an die Perfektion ihres Gesangs. Eine weniger bekannte Tatsache ist ihr Einfluss auf die Bar-Szene in New York, wo ihr Lokal „Chez Greta“ nicht nur für die Qualität der Darbietungen bekannt war, sondern auch für die Elite, die es besuchte, darunter Persönlichkeiten wie Greta Garbo. Trotz ihrer internationalen Berühmtheit kehrte sie immer wieder nach Wien zurück, um in heimischen Theatern aufzutreten und an ihre Wurzeln zu erinnern. Diese oft nostalgische Rückkehr verstärkte nur ihren Status als Kultfigur in der Musikgeschichte beidseits des Atlantiks.
Quellen
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