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In extravaganten Outfits erobert Hella von Sinnen in den achtziger Jahren mit der Fernsehshow „Alles nichts oder?“ die deutschen Bildschirme – seitdem ist sie aus der heimischen TV-Landschaft nicht wegzudenken. Die rheinische Frohnatur sorgt mit frecher Klappe in diversen TV-Formaten für Heiterkeit und kämpft seit vielen Jahren mit viel Engagement für die Rechte von Homosexuellen.
Hella von Sinnen, geborene Hella Kemper, wird am 2. Februar 1959 im rheinischen Gummersbach geboren. Sie studiert in Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik und Pädagogik. Ihr Name steht für eine einflussreiche Persönlichkeit der deutschen Unterhaltungsbranche. Bekannt wurde sie durch ihren einzigartigen Humor, der oft durch extravagante Kostüme und die Lautmalerei „Tschacka-Tschacka“ gekennzeichnet ist. Zusammen mit dem Komiker Dirk Bach – mit dem sie zeitweise in einer Wohngemeinschaft zusammenlebt und bis zu dessen Tod eng befreundet ist – gründet sie 1979 die Kabarettgruppe „Stinkmäuse“. Als ihr eigentlicher Entdecker gilt der Film- und Theaterregisseur Walter Bockmayer, in dessen Theater „Filmdose“ sie längere Zeit zum festen Ensemble gehört.
Größere Bekanntheit erlangt Hella von Sinnen 1988 durch die Fernsehshow „Alles nichts oder?“, die sie zusammen mit Hugo Egon Balder moderiert. In der für die damalige Zeit unkonventionellen Show trägt sie eigene Kostümentwürfe – ihre Lautmalerei „Tschacka-Tschacka“ wird schon bald zu ihrem Erkennungszeichen. Besonders in den späten 1980er und 1990er Jahren prägte sie die deutsche Fernsehlandschaft maßgeblich, insbesondere durch ihre Mitarbeit an Shows wie „Genial daneben – Die Comedy Arena“.
Hella von Sinnen gehört zu den ersten öffentlichen Personen, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen – die deutsche Gay-Community kürt sie deswegen zu einer ihrer Ikonen. Sie tourt erfolgreich mit ihrem Bühnenprogramm „Ich bremse auch für Männer“ zwei Jahre lang über die Kleinkunstbühnen der Republik. Regelmäßig ist sie Gast in der populären Fernsehshow „Blond am Freitag“, die von ihrem Freund und Kollegen Ralph Morgenstern moderiert wird. Von 2003 bis 2010 gehört sie zum Ensemble der TV-Sendung „Genial daneben“.
Hella von Sinnen lebt mit Cornelia Scheel – der Tochter Mildred Scheels und Adoptivtochter des ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel – zusammen. Beide betonen immer wieder, erst zu heiraten, wenn den Homosexuellen in Deutschland bezüglich des Adoptions- und Steuerrechts die gleichen Rechte zugestanden werden. Ihr Engagement zeigt sich durch die Teilnahme an Kampagnen wie „Aktion Standesamt“ und das musikalische Projekt „Ja, ich will“, das die Legalisierung der Ehe für alle in Deutschland forderte.
Legendär ist der Auftritt Hella von Sinnens in dem 1990 produzierten Werbespot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema „Gib AIDS keine Chance“, in dem sie an der Seite von Ingolf Lück als Supermarktkassiererin zu sehen ist. Ihr Beitrag zur Förderung der Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft, sowie ihre nachhaltige Wirkung auf die Unterhaltungsindustrie, machen sie zu einer bedeutenden kulturellen Figur in Deutschland.
Hella von Sinnen lebt derzeit in Köln und ist bekannt für ihre Verbindung zur Stadt. Köln bietet ihr eine ideale Heimat für ihre künstlerische und soziale Vielfalt. 2015 trennt sich das Paar.
Wichtigste Fakten über Hella von Sinnen
- Geboren als Hella Kemper am 2. Februar 1959 in Gummersbach.
- Bekannt für ihre extravaganten Outfits und die Lautmalerei „Tschacka-Tschacka“.
- Einflussreiche Figur in der deutschen Comedy-Szene seit den 1980er Jahren.
- Pionierin in der LGBTQ+-Bewegung und bekanntes öffentliches Gesicht der deutschen Gay-Community.
- Auszeichnungen umfassen den Bambi und den Deutschen Comedypreis.
Video über/mit Hella von Sinnen
Hella von Sinnen: Anfänge und Bildung
2015 trennt sich Hella von Sinnen von Cornelia Scheel. Hella von Sinnen wuchs in einer kreativen Umgebung auf, die ihr Interesse an den darstellenden Künsten weckte. Nach dem Schulabschluss zog sie nach Köln, wo sie sich im Studienbereich Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften weiterbildete. Obwohl sie ihr Studium nicht abschloss, spielte sie an der renommierten Bühne „Filmdose“, einer Plattform, die ihrem schauspielerischen Talent eine erste Heimat bot. Hier arbeitete sie unter Walter Bockmayer, der als entscheidender Förderer ihrer frühen Karriere gilt.
Während ihrer Studienzeit formten sich viele ihrer späteren engen persönlichen und beruflichen Freundschaften, unter anderem zu bekannten TV-Größen wie Dirk Bach. Diese Gruppe bot ihr eine Gelegenheit, ihre komödiantischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Karriere von Hella von Sinnen
Hella von Sinnens Karriere ist ein eindrucksvolles Beispiel für Vielseitigkeit und Engagement im deutschen Unterhaltungsgeschäft. Sie begann ihre berufliche Laufbahn als Teil der Kabarettgruppe „Stinkmäuse“. Diese Formation markierte den Beginn einer bemerkenswerten Karriere voller kreativer Höhepunkte.
Durchbruch erlangte sie als Co-Moderatorin der RTLplus-Show „Alles Nichts Oder?!“, die sie ab 1988 zusammen mit Hugo Egon Balder moderierte. Dieses Format war wegweisend für die deutsche Fernsehunterhaltung und trug wesentlich zu ihrer Identifikation als schillernde Persönlichkeit bei. Ihre Kostüme und der unverkennbare „Tschacka-Tschacka“-Effekt wurden schnell zu ihrem Markenzeichen.
Zudem entwickelte sie eine ausgeprägte Karriere im Bereich der Synchronisation. Besonders hervorzuheben ist ihre Rolle als Stimme von Shenzi in der deutschen Version des Disney-Films „Der König der Löwen“. Ihre einzigartige Mischung aus Scharfsinn und Unterhaltung prägt sie auch über die Comedy-Szene hinaus.
- Kabarettgruppe „Stinkmäuse“ (Gründung 1979)
- RTLplus-Show „Alles Nichts Oder?!“ (1988)
- Sprechrolle in „Der König der Löwen“ als Shenzi
- Teil der Fernsehshow „Genial daneben – Die Comedy Arena“ (2003-2010)
Persönliches Leben von Hella von Sinnen
Hella von Sinnen war lange Jahre mit Cornelia Scheel in einer Beziehung. Ihre Partnerschaft wurde als Paradebeispiel für die Sichtbarkeit homosexueller Paare in der Gesellschaft gepriesen. Beide Frauen äußerten öffentlich, dass sie erst heiraten würden, wenn die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Paaren in Deutschland vollständig erreicht sei.
Hella engagiert sich stark für soziale und karitative Projekte speziell für die Rechte der LGBTQ+-Community. Ihr Engagement hat maßgeblich zur Sichtbarkeit und Akzeptanz beigetragen.
Vermächtnis und Einfluss
Hella von Sinnen hinterlässt ein tiefgreifendes Vermächtnis sowohl im Bereich der Unterhaltung als auch im gesellschaftlichen Engagement. Ihr mutiger Schritt, sich bereits in den frühen 1980er Jahren zu ihrer Homosexualität zu bekennen, hat viele inspiriert und vielen den Mut gegeben, offen über ihre Sexualität zu sprechen. Ihre Arbeit als Künstlerin hat maßgeblich zur Popularisierung und Anerkennung der Comedy in Deutschland beigetragen.
Darüber hinaus ist Hella von Sinnen eine Schlüsselperson der LGBTQ+-Bewegung in Deutschland. Sie nutzt ihre Bekanntheit, um Themen wie Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung zu fördern. Ihr öffentlicher Einsatz hat das Bewusstsein und die Akzeptanz in der Gesellschaft wesentlich verbessert.
Interessante Fakten über Hella von Sinnen
Neben ihren zahlreichen Erfolgen gibt es interessante Anekdoten aus Hella von Sinnens Leben. Legendär ist ihr Auftritt in dem Werbespot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema „Gib Aids keine Chance“, in dem sie 1990 als Supermarktkassiererin an der Seite von Ingolf Lück auftritt. Hella von Sinnen gab einst zu, dass sie ihre „Tschacka-Tschacka“-Lautmalerei ursprünglich bei einem Urlaub in Afrika von Tieren inspirieren ließ.
Trotz der Herausforderungen, die das Leben einer öffentlichen Persönlichkeit mit sich bringt, hat sie es geschafft, ihre Authentizität und ihren Humor zu bewahren. Ihr Einfluss auf die Comedy-Szene und ihre fortdauernde Präsenz im Fernsehen beweisen, dass sie mehr als nur eine Unterhaltungskünstlerin ist – sie ist ein kulturelles Phänomen.
Quellen
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