Als Star der Fernsehserie „I Love Lucy“ begeistert sie in den fünfziger das Fernsehpublikum – Lucille Ball gilt als Pionierin des „Sitcom“-Formates und zählt jahrelang zu den populärsten Fernsehkomikerinnen Amerikas, ihr Talent bringt ihr auch den Namen „weiblicher Chaplin“ ein

Lucille Desirée Ball wird am 6. August 1911 in Jamestown im US-Bundesstaat New York als Tochter des Ingenieurs Henry Durrell Ball und der Pianistin Desirée Eveline Hunt geboren – nach dem Tod ihres Vaters wird sie von ihrer Mutter und ihren Großeltern aufgezogen. Mit fünfzehn Jahren beginnt sie in New York ein Schauspielstudium und hält sich mit Jobs als Revuetänzerin, Sekretärin, Kellnerin und Model über Wasser.

1933 geht Lucille Ball nach Hollywood, wo sie – unter dem Namen Diane Belmont – kleine Rollen in Werbefilmen sowie als Statistin hat. Der große Durchbruch im Filmgeschäft gelingt ihr – trotz Auftritten an der Seite von Fred Astaire, Ginger Rogers und Katharine Hepburn – nicht. In Hollywood-Kreisen ist sie damals auch als „B-Movie-Königin“ bekannt.

Erst mit der TV-Serie „I Love Lucy“ wird Lucille Ball zu Beginn der fünfziger Jahre an der Seite ihres Ehemannes Desi Arnaz zum Topstar – die Serie über eine naiv-rebellische Hausfrau und ihren gutmütigen, leicht chauvinistischen kubanischen Ehemann avanciert zwischen 1951 und 1957 zur festen Institution der amerikanischen Fernsehkultur. Millionen Amerikaner nehmen Anteil an den turbulenten Eheproblemen der „Ricardos“, wie sich Lucille Ball und ihr Mann in der Fernsehserie nennen – „I Love Lucy“ ist eine der populärsten TV-Serien aller Zeiten. Kern der Serie sind Lucys unermüdliche Versuche, aus der Enge ihres Hausfrauendaseins auszubrechen – die Figur der Lucy eröffnet ab den fünfziger Jahren zahlreichen anderen Frauen wichtige Rollen im Bereich der Fernsehkomödie. Als Novum in der Geschichte des Fernsehens gilt die Episode, in der Lucys Schwangerschaft und die Geburt ihres Sohnes gezeigt werden.

Der Komiker und Schauspieler Bob Hope nennt Lucille Ball den „größten weiblich Clown der Welt“ und Fachleute bezeichnen sie als den weiblichen Charlie Chaplin des Fernsehens. Lucille Ball zeigt, dass eine Frau schön und dennoch albern sein kann, ohne ihre Weiblichkeit zu verlieren. „I Love Lucy“ wird mit zahllosen Preisen ausgezeichnet – darunter mit fünf „Emmys“.

Auf „I Love Lucy“ (1951–1957) folgen die Fortsetzungen „The Lucy-Desi Comedy Hour“ (1957–1960) und „The Lucy Show“ (1962–1968), die später in „Here’s Lucy“ (1968–1974) umbenannt wird. Eine weitere TV-Sendung – „Life With Lucy“ – floppt 1986.

Neben Fernsehauftritten übernimmt Lucille Ball auch Rollen in Spielfilmen – so sieht man sie unter anderem in „The Long, Long Trailer“ („Villa mit 100 PS“, 1954), in „Forever, Darling“ („Mein Engel und ich“, 1956), in „Sorrowful Jones“ („Kindermädchen wider Willen“, 1949) neben Bob Hope, in „Fancy Pants“ („Herz in der Hose“, 1950), in „The Facts Of Life“ („So eine Affäre“, 1960) und in „Yours, Mine And Ours“) („Deine, meine, unsere“, 1968) an der Seite von Henry Fonda. Ihren letzten Leinwandauftritt hat Lucille Ball 1974 in der Musicalverfilmung „Mame“.

1940 heiratet Lucille Ball den kubanischen Bandleader und Schauspieler Desi Arnaz – aus der Ehe gehen die Kinder Lucie Désirée und Desi Arnaz Jr. hervor. 1960 trennt sich das Paar und Lucille Ball heiratet 1961 den Komiker und Nightclub-Entertainer Gary Morton.

Lucille Ball stirbt am 26. April 1989 im Alter von siebenundsiebzig Jahren nach einer Herzoperation – sie wird auf dem Lake View Cemetery in ihrer Geburtsstadt Jamestown beigesetzt.

© 2025 Kult-Newsletter.de c/o Robin GmbH