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Philippe Noiret war eine herausragende Persönlichkeit des französischen Kinos, bekannt für seine Fähigkeit, eine breite Palette von Charakteren mit einer feinen Mischung aus Intensität und Charme darzustellen. Er zählt zu jenen seltenen Schauspielern, die unterschiedliche Charaktere verkörpern können, ohne sich dabei zu verbiegen – in zahlreichen Rollen stellt er seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Geboren am 1. Oktober 1930 in Lille, Frankreich, entwickelte er schon in seiner Jugend eine Leidenschaft für die Schauspielerei. Diese Leidenschaft führte ihn zu einer bemerkenswerten Karriere, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckte und in der er in über 140 Filmen auftrat. Seine Wandlungsfähigkeit und sein Talent, authentische und tiefgründige Charaktere zu erschaffen, machten ihn zu einem der gefragtesten Darsteller seiner Zeit. Wie kaum ein anderer Charakterdarsteller seiner Generation prägt er das europäische Kino des zwanzigsten Jahrhunderts nachhaltig – Noirets Fähigkeit, sowohl Bösewichte als auch charismatische Charakterschauspieler zu verkörpern, prägte das europäische Kino des 20. Jahrhunderts nachhaltig.
Philippe Noiret kommt am 1. Oktober 1930 im französischen Lille als Sohn eines Textilkaufmanns zur Welt – seine Kindheit verbringt er in Toulouse. Er fiel dreimal bei den Abiturprüfungen durch, schon früh hegte er den Wunsch, Schauspieler zu werden. Nachdem er 1949 in einer Verfilmung des Kurzromans „Gigi“ sein Filmdebüt feiert, besteigt er an der Seite von Schauspielerlegende Gérard Philippe unter der Regie von Roger Blin erstmals die Theaterbühne. Ab 1950 nimmt er am Pariser Centre Dramatique de l’Ouest Schauspielunterricht, danach wird er ins Ensemble des Théâtre national populaire aufgenommen, wo er sieben Jahre bleibt. Nebenher tritt er als Unterhalter und Komödiant in einem Pariser Nachtklub auf.
Wichtigste Fakten über Philippe Noiret
- Er spielte in mehr als 140 Filmen und prägte das europäische Kino nachhaltig.
- Noiret gewann mehrere prestigeträchtige Auszeichnungen, darunter zwei César Awards.
- Bekannt für seine Rollen in „Cinema Paradiso“ und „Il Postino“, die ihm internationale Anerkennung einbrachten.
- Seine Vielseitigkeit erlaubte es ihm, eine Vielzahl von Charakteren authentisch darzustellen.
- Noiret war ein kulturelles und kinografisches Symbol, das mit der französischen Nouvelle Vague verbunden ist.
Video über/mit Philippe Noiret
Frühe Jahre und Bildung
Noiret wurde am 1. Oktober 1930 in Lille, einer Stadt im Norden Frankreichs, geboren. Als Sohn eines Textilkaufmanns verbrachte er seine Kindheit in der malerischen Stadt Toulouse. Schon in jungen Jahren zeigte sich seine Leidenschaft für das Schauspiel, obwohl seine akademischen Leistungen dies nicht widerspiegelten; er fiel dreimal bei den Abiturprüfungen durch. Dieses frühe Scheitern hat jedoch seine Entschlossenheit, Schauspieler zu werden, nur noch verstärkt. Philippe begann seine Ausbildung am Pariser Centre Dramatique de l’Ouest im Jahr 1950, wo er seine Fähigkeiten im Schauspiel verfeinerte. Kurz darauf wurde er als Mitglied in das Ensemble des renommierten Théâtre national populaire aufgenommen, in dem er sieben Jahre verblieb. Parallel zu seiner formellen Ausbildung trat er als Unterhalter und Komödiant in Pariser Nachtklubs auf, was seine Vielseitigkeit und sein Talent weiter unter Beweis stellte.
Karriereentwicklung
Philippe Noirets Karriere begann mit seiner Rolle in der Verfilmung von „Gigi“ im Jahr 1949. Bevor Philippe Noiret 1968 durch seine Mitwirkung im Film „Alexandre le bienheureux“ („Alexander, der Lebenskünstler“) landesweite Bekanntheit erlangt, spielt er in „La Pointe Courte“ (1955), in „Zazie“ (1960), in „La vie de château“ („Leben im Schloss“, 1966) neben Catherine Deneuve und in „The Night Of The Generals“ („Die Nacht der Generale“, 1966) an der Seite von Peter O’Toole, Omar Sharif, Juliette Gréco und Christopher Plummer. Danach folgen Filme wie
- „The Assassination Bureau“ („Mörder GmbH“, 1969) neben Oliver Reed, Diana Rigg, Telly Savalas und Curd Jürgens
- „Topaz“ („Topas“, 1969) mit Karin Dor, Michel Piccoli und John Forsythe
- „Touche pas à la femme blanche“ („Berühre nicht die weiße Frau“, 1974) neben Marcello Mastroianni und Ugo Tognazzi
- „La grande bouffe“ („Das große Fressen“, 1973)
- „Le Secret“ („Das Netz der tausend Augen“, 1974) mit Jean-Louis Trintignant
- „L’Horloger de Saint-Paul“ („Der Uhrmacher von St. Paul“, 1974)
- „Le Vieux Fusil“ („Das alte Gewehr“, 1975) neben Romy Schneider
- „Who Is Killing the Great Chefs of Europe?“ („Die Schlemmer-Orgie“, 1978) mit Jacqueline Bisset und Jean-Pierre Cassel
- „Coup de torchon“ („Der Saustall“, 1981) mit Isabelle Huppert und Stéphane Audran
- „L’Africain“ („Der Buschpilot“, 1983) neben Catherine Deneuve
- „Fort Saganne“ (1984) mit Gérard Depardieu
- „Speriamo che sia femmina“ („Hoffen wir, daß es ein Mädchen wird“, 1986) mit Liv Ullmann
- „L’Été prochain“ („Die Familienpyramide“, 1985) neben Claudia Cardinale und Fanny Ardant
- „La famiglia“ („Die Familie“, 1987) mit Vittorio Gassman
- „Gli occhiali d’oro“ („Brille mit Goldrand“, 1987) mit Rupert Everett
- „Nuovo Cinema Paradiso“ („Cinema Paradiso“, 1988)
- „La Fille de d’Artagnan“ („D’Artagnans Tochter“, 1994)
- „Il Postino“ („Der Postmann“, 1994)
Ein Drehpunkt seiner Karriere kam mit „Alexandre le bienheureux“ (1968), der ihm eine landesweite Anerkennung einbrachte. Von nun an arbeitete er mit namhaften Regisseuren zusammen, darunter Agnès Varda, Louis Malle und vor allem Bertrand Tavernier, mit dem er eine bedeutende Zusammenarbeit in „Coup de torchon“ und „Life and Nothing But“ hatte.
Eine beachtliche Karriere wurde von zahlreichen Preisen gekrönt: zwei Césars als Bester Schauspieler für „The Old Gun“ und „Life and Nothing But“, sowie ein BAFTA Award. Philippe Noiret blieb bis zu seinem letzten Film, „Ripoux“ (Die Bestechlichen) im Jahr 2003, ein prägender Akteur des europäischen Kinos.
Film | Jahr |
---|---|
Gigi | 1949 |
La Pointe Courte | 1955 |
Zazie in the Metro | 1960 |
Alexandre le bienheureux | 1968 |
Il Postino | 1994 |
Cinema Paradiso | 1988 |
Persönliches Leben
Im persönlichen Leben war Philippe Noiret ein Mann, der Wert auf Einfachheit und Authentizität legte. Philippe Noiret starb am 23. November 2006 in seinem Haus in Paris an den Folgen eines Krebsleidens. Er hinterlässt seine Frau Monique Chaumette – die er am Theater kennenlernt und mit der er seit 1962 verheiratet ist – und die gemeinsame Tochter Frédérique. Seine letzte Ruhestätte findet er auf dem Pariser Cimetière de Montparnasse. Noiret war bekannt für seine Liebe zum Landleben und verbrachte gerne Zeit mit seinen Hunden und Pferden. Diese Leidenschaft spiegelte sich in seinem Lebensstil wider, der den Genuss von gutem Essen und kubanischen Zigarren beinhaltete. Er war bekannt dafür, die Gesellschaft seiner nahestehenden Freunde und Kollegen mit großem Genießercharme zu schätzen.
Sein soziales Engagement war weniger dokumentiert, jedoch war Philippe immer bestrebt, die Kunst in Frankreich zu fördern. Seine Beiträge beschränkten sich nicht auf seine Filmrollen, sondern umfassten auch Lesungen und seine Mitwirkung in Radioprojekten, wo er seine markante Stimme nutzte, um Werke verschiedener Autoren zum Leben zu erwecken.
Vermächtnis und Einfluss
Philippe Noiret hinterließ ein dauerhaftes Vermächtnis in der Filmbranche. Seine Fähigkeit, sich mühelos in Rollen hineinzudenken und auf der Leinwand authentisch zu wirken, setzte neue Maßstäbe für die Schauspielkunst. Er wurde für seine Fähigkeit bewundert, sowohl Komplexes als auch scheinbar Einfaches mit gleicher Leidenschaft und Präzision darzustellen, was ihm den Ruf eines der bedeutendsten Schauspieler seiner Generation einbrachte. Der Einfluss erstreckte sich weit über die Grenzen Frankreichs hinaus, was Noiret zu einem globalen Botschafter der französischen Schauspielkunst machte. Noirets Charakterdarstellungen inspirierten eine Vielzahl von Schauspielern und Regisseuren, und seine Arbeit wird oft als lehrreich für diejenigen angesehen, die die Kunst des Films studieren. Seine Filme werden noch immer geschätzt und finden in globalen Kinos, Cineasten-Kreisen und auf Filmfestivals Würdigung.
Interessante Fakten
Noiret war bekannt für seine Rolle im kontroversen Film „La grande bouffe“, der bei den Filmfestspielen von Cannes im Jahr 1973 für einen Skandal sorgte. Der Film, der dekadente Lebensstile und Exzesse satirisch porträtierte, war ein Eckpfeiler der Diskussion über moralische und künstlerische Ausdrucksfreiheit.
Philippe Noiret wurde im Jahr 2005 zum Ritter der Ehrenlegion, einer der höchsten französischen Auszeichnungen, ernannt.
Neben seiner Filmkarriere engagierte Noiret sich stark in der Welt der Synchronisation und war ein beliebter Sprecher für Hörbücher. Seine unverwechselbare Stimme verlieh klassischen wie modernen literarischen Werken eine besondere Note und brachte ihm in dieser Nische eine Anhängerschaft ein.
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass Noiret eine enge Freundschaft mit mehreren seiner Co-Stars pflegte, darunter Giulietta Masina, die Ehefrau von Federico Fellini, mit der er eine lebenslange Freundschaft verband. Seine persönliche und berufliche Integrität waren in Filmkreisen legendär und trugen zu seiner langen und erfolgreichen Karriere bei.
Quellen
- IMDb: Philippe Noiret
- IMDb: Philippe Noiret – Awards
- Villa Albertine Magazine
- Wikipedia: Philippe Noiret
- Khanabadosh BnB
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