Bryan Ferry

Er ist der „Godfather Of Style“ und der „Gentleman des Pop“ und wird von einer ganzen Generation als „coolster Engländer aller Zeiten“ gefeiert. Bryan Ferry gründet in den Siebzigern die legendäre Glam-Rock-Band „Roxy Music“, er spielt diverse Solo-Alben ein und gehört seit über vier Jahrzehnten zu den einflussreichsten Musikern der internationalen Popwelt.

Bryan Ferry ist ein britischer Sänger, Songwriter und Musiker, der als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Bereich des Glam Rock und Art Rock gilt. Geboren am 26. September 1945 in Washington, County Durham, machte er sich einen Namen als raffinierter Performer, der avantgardistischen Sound mit schickem Visuellem zu einer unverwechselbaren Marke verband. Seine Karriere begann mit der Gründung von Roxy Music im Jahr 1971, durch die er als innovativer und stilbewusster Künstler auf sich aufmerksam machte. Die Kombination aus experimentellem Rock und Glamour machte ihn zu einem prägenden Vertreter dieser Genres. Ferrys Einfluss ging weit über seine Musik hinaus: Sein eleganter und markanter Kleidungsstil und seine subtile, aber kraftvolle Bühnenpräsenz prägen auch heute noch Künstler und Modeikonen.

Bryan Ferry wird am 26. September 1945 im englischen Washington/Durham in eine Bergmannsfamilie hineingeboren. Sein Vater ist Landwirt, der nach Aufgabe seines Hofes in den Norden Englands zieht um dort im Tagebau zu arbeiten. Unter großen Entbehrungen schicken die Eltern ihren einzigen Sohn auf angesehene Privatschulen. Schon während dieser Zeit beginnt Ferry in einer Teenie-Band zu spielen. An der Universität von Newcastle upon Tyne studiert er Kunst, unter anderem ist er Schüler von Richard Hamilton, der die britische Pop-Art begründet. Während seiner Studienzeit beschäftigte er sich intensiv mit verschiedenen Musikstilen und baute ein tiefes Verständnis für Kunst und Ästhetik auf. In dieser wichtigen Phase seines Lebens entwickelte er seinen einzigartigen Stil und seine Vision für die Musik, die er später mit Roxy Music umsetzen sollte.

Bryan Ferry in seiner Jugend

In der britischen Hauptstadt trifft Bryan Ferry 1971 die Musiker, mit denen er „Roxy Music“ aus der Taufe hebt – für die er die Songs schreibt, Keyboard spielt und singt. Dank ihrer schrillen Aufmachung und des schrägen Sounds werden sie rasch zu Ikonen des Glamrock. Lange Zeit wird Bryan Ferry mitsamt seiner Entourage als schillernder Schmetterling wahrgenommen. Wahrscheinlich wirkt seine Erscheinung deshalb so stark, weil sie eine willkommene Abwechslung zum uniformen Jeanslook jener Jahre bietet. Bryan Ferry bringt mit seiner Musik, Kleidung und Gestik erstmals Stil in die Szene. Bryan Ferry und Brian Eno erschließen sich mit ihren Leoparden-Anzügen die letzte Bastion einer untergegangenen Ära, in welcher Dekadenz, Luxus und die enthemmte Atmosphäre von Sally Bowles’ Berlin tonangebend ist. David Bowie, der in jenen Jahren der einzige echte Konkurrent des Glamrock von „Roxy Music“ ist, braucht drei Jahre länger, um Christopher Isherwood in Berlin zu entdecken. Roxy Music sind ihrer Zeit 1972 sehr weit voraus.

Wichtigste Fakten über Bryan Ferry

  • Gründer der einflussreichen Band Roxy Music, durch die er bekannt wurde.
  • Sein Solodebüt „These Foolish Things“ verhalf ihm zum Status als erfolgreicher Solo-Künstler.
  • Bekannt für seinen einzigartigen Stil, der Mode mit Musik vereint.
  • 1985 veröffentlichte er das kommerziell erfolgreiche Album „Boys And Girls“.
  • Wurde 2011 von der britischen Königin als Commander Of The British Empire ausgezeichnet.

Video über/mit Bryan Ferry

Karriere

Auf der ersten Solo-LP Bryan Ferrys („These Foolish Things“) erscheinen nur Coverversionen von Klassikern seiner großen Vorbilder Frank Sinatra, den „Beatles“ und Cole Porter. In „Sympathy For The Devil“ von Jagger/Richards, „It’s My Party“ und vor allem Dylans „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ kommt sein eigenartig wimmernder, immer ein wenig affektierter Stakkatogesang hervorragend zur Geltung. Dieses Abgrenzen zur Musik von „Roxy Music“ ist auf Anhieb ein voller Erfolg, gilt als nostalgisch und ist innovativ zugleich. Bryan Ferrys Solodebüt kennzeichnet den Wandel vom Glitter-Boy zum Gentleman-Performer.

  • 1974 erscheint Bryan Ferrys zweite Solo-LP „Another Time, Another Place“, das Hochglanz-Cover des Albums zeigt ihn im weißen Diner-Jackett mit schwarzer Fliege – es gilt als erste Yuppie-Platte überhaupt.
  • Das erste Album mit fast ausschließlich eigenen Produktionen folgt dann 1977 mit „In Your Mind“.
  • Bis 1982 spielt Bryan Ferry mit „Roxy Music“ noch drei erfolgreiche Platten ein – „Manifesto“ (1979), „Flesh & Blood“ (1980) und „Avalon“ (1982) – die sich durch unterkühlt-eleganten Disco-Wave-Pop auszeichnen.
  • Mit „Boys & Girls“ legt Bryan Ferry 1985 sein Meisterstück vor – es wird sein kommerziell erfolgreichstes Solo-Album.
  • 1987 erscheint „Bête Noire“ und 1993 „Taxi“ – beide Alben können nicht an den Erfolg von „Boys & Girls“ anknüpfen.
  • In den neunziger Jahren findet Bryan Ferry dann wieder mit seinen ehemaligen Kollegen von „Roxy-Music“ zusammen – es gibt Live-Auftritte in wechselnden Formationen und auch neue CD-Veröffentlichungen.
  • Bryan Ferry bleibt seinem Stil treu – sein 2002 veröffentlichtes Album „Frantic“ wird von den Kritikern als besonders elegant gelobt.
  • 2010 erscheint das Album „Olympia“, 2012 „The Jazz Age“ und 2014 „Avonmore“.

Persönliches Leben

Legendär sind die Plattencover von „Roxy Music“ – auf „For Your Pleasure“ (1973) posiert Bryan Ferry neben Amanda Lear, die in schwarzem Lack einen Leoparden ausführt, bei „Stranded“ aus dem gleichen Jahr räkelt sich Marilyn Cole – ein „Playmate Of The Year“ – im Dschungel. Für diese gewagten Kreationen wird Bryan Ferry des öfteren von Frauenrechtlerinnen kritisiert.

Von 1975 bis 1977 ist Bryan Ferry mit dem Model Jerry Hall liiert – sie ist auch das „Covergirl“ auf dem Album „Siren“ (1975) von „Roxy Music“. Die beiden lernen sich während der Aufnahmen kennen, sie verlässt ihn schließlich für Mick Jagger. Ab 1982 ist Bryan Ferry mit Lucy Helmore verheiratet, mit der er vier Söhne hat – Otis, Isaac, Tara und Merlin. 2003 wird das Paar geschieden. Seit 2012 ist der Sänger mit Amanda Sheppard verheiratet.

Im britischen Independent-Film „Breakfast On Pluto“ von 2005 kann man Bryan Ferry in einer Nebenrolle sehen.

Bryan Ferry lebt in London.

2011 wird Bryan Ferry von Königin Elisabeth II. mit dem Titel „Commander Of The British Empire“ ausgezeichnet.

Vermächtnis und Einfluss

Bryan Ferry hat mit seiner Musik, seinem Stil und seiner künstlerischen Vision tiefgreifende Einflüsse auf viele Bereiche der Kunst und Popkultur. Er war ein Pionier im Bereich des Glam Rock und Art Rock und setzte ebenso in der Modewelt Maßstäbe. Seine stilvolle Bühnenpräsenz und sein eleganter Kleidungsstil machten ihn zu einer stilistischen Ikone, die auch heute noch von vielen Künstlern bewundert und nachgeahmt wird. Seine Arbeiten mit Roxy Music und als Solokünstler haben Generationen von Musikern inspiriert und dazu beigetragen, neue Musikbewegungen zu formen. Ferrys Fähigkeit, musikalische und visuelle Elemente miteinander zu verweben, hat ihn zu einem einzigartigen und einflussreichen Künstler gemacht.

Interessante Fakten

Bryan Ferrys Karriere und Leben sind geprägt von interessanten Geschichten. So wurde er als „coolster Engländer aller Zeiten“ gefeiert, und seine Fähigkeit, sowohl als Musiker als auch als Modeikone Einfluss zu nehmen, hat ihm den Titel „Gentleman des Pop“ eingebracht.

Bryan Ferry hat durch seine musikalischen Werke und durch seine mutige modische Ästhetik in den 70ern, die als revolutionär und avantgardistisch galt, Generationen beeinflusst.

Sein Kunststudium unter Richard Hamilton verleiht Ferrys Werk eine besondere Tiefe und zeigt, wie stark seine musischen Interessen mit seiner künstlerischen Vision verknüpft sind. Diese Nähe zur Kunstszene spiegelte sich auch in den ikonischen Covern von Roxy Music wider, die oft kontroverse Reaktionen hervorriefen. Seine Leidenschaft für Jazzmagazine in jungen Jahren zeigt, wie tief Musik in seinem Leben verwurzelt ist.

Quellen

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