Loriot

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Er gilt als einer der größten Meister des deutschen Humors. Mit subtilen Nadelstichen und großer Beobachtungsgabe bringt Loriot die Fassaden der bürgerlichen Gesellschaft zum Einsturz. Loriots Sketche, Cartoons und Filme befassen sich mit zwischenmenschlichen Kommunikationsstörungen und den daraus entstehenden Konflikten. Alltäglichkeiten aus dem Familienleben setzt er raffiniert in urkomische Szenen um, begleitet von seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann, und bringt Generationen von Bundesbürgern zum Lachen. Sein Werk ist geprägt durch einen scharfsinnigen Blick auf die kleineren und größeren Katastrophen des Alltags.

Loriot, bürgerlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Der Name Loriot, das französische Wort für „Pirol“, ist eine Anspielung auf den Wappenvogel seiner adeligen Familie. Vicco von Bülow ist der Sohn des Polizeimajors Johann-Albrecht von Bülow und dessen erster Ehefrau Charlotte von Roeder. 1929 lassen die Eltern sich scheiden. Vicco und sein jüngerer Bruder Johann-Albrecht leben zu diesem Zeitpunkt bereits bei ihrer Großmutter und deren Mutter, die sich in Berlin eine Wohnung teilen. 1933 kommen die beiden Jungen wieder zu ihrem Vater, der im Jahr davor ein zweites Mal heiratet. In Berlin-Zehlendorf besucht Vicco zunächst von 1934 bis 1938 ein Humanistisches Gymnasium, dann ziehen sie nach Stuttgart, wo er das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium 1941 mit einem Notabitur verlässt. Entsprechend der preußischen Familientradition schlägt er zunächst eine Offizierslaufbahn ein, die einen dreijährigen Militäreinsatz an der sowjetischen Ostfront umfasst. Er wird mit dem „Eisernen Kreuz“ zweiter und erster Klasse ausgezeichnet.

Nachdem Victor von Bülow nach dem Krieg in Northeim am Gymnasium Corvinianum sein richtiges Abitur ablegt, beginnt er kurzzeitig im Solling als Holzfäller zu arbeiten und wandte sich dann auf Anraten des Vaters von 1947 bis 1949 dem Studium der Malerei und Grafik an der Landeskunstschule in Hamburg zu. Schon bald legt er erste Arbeiten als Werbegrafiker vor und arbeitet unter seinem Künstlernamen „Loriot“ als Cartoonist für diverse Illustrierte, in denen das erste Mal seine charakteristischen Knollennasen-Männchen auftauchen. Die Serie „Reinhold das Nashorn“ erscheint siebzehn Jahre lang in der Kinderbeilage der Illustrierten Stern. Die Aufträge sind nur von kurzer Dauer, an einer Veröffentlichung seiner Zeichnungen zeigen diverse deutsche Verleger kein Interesse. Erst 1954 veröffentlicht Loriot in einem Schweizer Verlag einen ersten Cartoonband („Auf den Hund gekommen“). Es folgen Titel wie „Unentbehrlicher Ratgeber für das Benehmen in feiner Gesellschaft“ (1955), „Der gute Ton“ (1957), „Der Weg zum Erfolg“ (1958), „Wahre Geschichten, erlogen von Loriot“ (1959), „Umgang mit Tieren“ (1962), „Loriots Wegweiser zum Erfolg“ (1963), „Loriots großer Ratgeber“ (1968) und „Möpse und Menschen“ (1983).

Ein wesentlicher Meilenstein in seiner Karriere war die Schaffung der ZDF-Quizshow „Drei mal Neun“ in den 1970er Jahren. Mit dem legendären Zeichentrick-Hund „Wum“ erfindet er ein Maskottchen für die „Aktion Sorgenkind“, das 1971 in der ZDF-Quizshow vertreten ist. Mit dem Song „Ich wünsch‘ mir ’ne kleine Miezekatze“ belegt „Wum“ neun Wochen lang die Spitze der deutschen Hitparade. Loriots Parodien auf Interviewformen, Diskussionen, Werbung und auf Persönlichkeiten des Fernsehens wie Prof. Grzimek, Werner Höfer und Gerhard Löwenthal werden berühmt. Ab Mitte der sechziger Jahre kann man ihn häufiger im deutschen Fernsehen sehen. Loriot moderiert ab 1967 die Fernsehsendung „Cartoon“, in der er auch erste eigene Trickfilme zeigt.

1976 entsteht die fünfteilige Fernsehserie „Loriot“, in der er sowohl gezeichnete als auch selbst gespielte Sketche präsentiert. Sketche wie „Das schiefe Bild“, „Das Jodeldiplom“, „Die Steinlaus“, „Die Nudel“, „Der Lottogewinner“, „Kosakenzipfel“, „Zwei Herren im Bad“ und „Auf der Rennbahn“ erlangen legendären Ruhm in Deutschland und werden noch ein Vierteljahrhundert später regelmäßig wiederholt.

Loriots Weg zur Berühmtheit begann, als er nach seinem Kunststudium sein Talent als Cartoonist in verschiedenen deutschen und schweizerischen Illustrierten unter Beweis stellte. In der Serie „Reinhold das Nashorn“ für das Magazin Stern tauchten erstmals seine ikonischen Knollennasen-Figuren auf. 1982 dirigiert er das humoristische Festkonzert zum hundertsten Geburtstag der Berliner Philharmoniker, die erzählte Fassung vom „Karneval der Tiere“ führt Loriot mit dem „Scharoun Ensemble“ auf. Loriots enorme Popularität, seine treffsichere und nie verletzende Sprache und Komik haben dazu geführt, dass viele seiner Formulierungen und Erfindungen im deutschen Sprachraum Allgemeingut sind.

## Wichtigste Fakten über Loriot

  • Loriot wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und starb am 22. August 2011.
  • Er ist berühmt für seinen einzigartigen Humor und seine subtilen Karikaturen, die alltägliche zwischenmenschliche Konflikte beleuchten.
  • Seine Fernsehsendungen und Filme wie „Loriot“, „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ sind von zeitlosem Kultcharakter.
  • Loriot war nicht nur Humorist, sondern auch passionierter Liebhaber der klassischen Musik und trat als Dirigent in Erscheinung.
  • Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen und wurde posthum als einer der bedeutendsten deutschen Künstler im Bereich der Unterhaltung geehrt.

## Video über/mit Loriot

## Loriots Anfänge und Ausbildung

Loriot

Vicco von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Bekannt wurde er jedoch als Loriot, eine Anlehnung an den Wappenvogel seiner Familie, den Pirol. Die Familie von Bülow, ein altes mecklenburgisches Adelsgeschlecht, war stark von Traditionen geprägt. Viccos Eltern ließen sich 1929 scheiden, und er wuchs mit seinem Bruder zunächst bei der Großmutter in Berlin auf. Die Ehe seines Vaters mit einer zweiten Frau führte dazu, dass die Kinder schließlich wieder bei ihm lebten. In Berlin-Zehlendorf besuchte von Bülow ab 1934 ein humanistisches Gymnasium, und nach einem Umzug nach Stuttgart erlangte er 1941 ein Notabitur am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium.

In diesen Jahren wurde er durch die preußische Familientradition geprägt, die ihn in eine militärische Laufbahn führte. Er diente drei Jahre an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg und erhielt Auszeichnungen wie das Eiserne Kreuz. Doch nach dem Krieg entschied sich von Bülow, seiner Neigung zur Kunst nachzugehen. Auf Anraten seines Vaters begann er 1947 ein Studium der Malerei und Grafik an der Landeskunstschule in Hamburg. Seine künstlerischen Tätigkeiten und Interessen führten ihn schließlich zu seiner Karriere als Cartoonist und Humorist, die seine wahre Berufung und Leidenschaft werden sollte.

## Loriots Karriere und Erfolge

Titel
Ödipussi (1988)
Pappa ante Portas (1991)
Die Serie „Loriot“ (1976, ZDF)
Komische Operetteninszenierungen
Karneval der Tiere mit Scharoun Ensemble

Loriot wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Dazu zählen der Bayerische Verdienstorden, der Telestar, die Goldene Leinwand, mehrere Bambi-Auszeichnungen und der Karl-Valentin-Orden. Diese Preise ehren nicht nur seine Erfolge, sondern auch seine Zugehörigkeit zur kulturellen Elite Deutschlands.

Loriot führte darüber hinaus auch Regie bei Operninszenierungen und bewies damit seine Vielseitigkeit. Bekannt ist seine Darstellung humoristischer Elemente in klassischer Musik. Auch nach seiner Entscheidung, sich von der Fernsehlandschaft zu verabschieden, blieb er gesellschaftlich relevant.

## Das Persönliche hinter Loriots Humor

Vicco von Bülows Privatleben war geprägt von einer ruhigen Beständigkeit. 1951 heiratete er die Modezeichnerin Rose-Marie „Romi“ Schlumbom, mit der er zwei Töchter bekam. Seine Familie gewährte ihm in vielerlei Hinsicht den Rückhalt, den er benötigte, um seine kreativen Werke zu schaffen und öffentlich aufzutreten. Die enge Bindung zu seiner Familie spiegelte sich auch in den Themen seiner Sketche wider, die häufig um das familiäre und menschliche Zusammenleben kreisen.

Er blieb trotz seiner immensen Popularität bodenständig und äußerte Kritik an gesellschaftlichen Missständen mit Witz und Charme, ohne verletzend zu wirken. Diese Fähigkeit, den Finger am Puls der Zeit zu haben, ohne ihre Zeitgenossen zu verärgern, war eine Gabe, die ihn sowohl als Künstler als auch als Mensch sympathisch machte.

Die Liebe zur klassischer Musik war ein weiteres Element, das seine Persönlichkeit prägte. Die Aufführungen, bei denen er humorvolle Elemente in musikalische Ereignisse integrierte, waren Zeugnis dieser symbiotischen Beziehung zwischen Musik und Humor. Im sozialen Bereich blieb er jedoch relativ privat. Um von den Zwängen der Öffentlichkeit und dem Rummel Abstand zu nehmen, zog er sich in seinen späteren Jahren an den Starnberger See zurück, wo er ein zufriedenes Leben bis zu seinem Tod im Jahr 2011 führte.

## Loriots Vermächtnis und Einfluss

Loriots Wirken hinterließ in der deutschen Kulturwelt einen unvergleichlichen Abdruck. Seine Fähigkeit, alltägliche Szenen mit Humor und Tiefe zu versehen, revolutionierte nicht nur die deutsche Comedy, sondern setzte auch einen hohen Maßstab für Qualität und Intelligenz in der Unterhaltung. Sein einzigartiger Stil, der sich aus einer Mischung aus feinster Beobachtungsgabe und einem umfassenden Verständnis menschlicher Macken zusammensetzte, prägte viele nachfolgende Generationen von Komikern und Humoristen.

Viele seiner Werke und insbesondere seine ikonischen Figuren und Zitate sind mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Loriots Einfluss reicht über die reine Unterhaltung hinaus und wird als Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Gedächtnisses gesehen.

Loriots Werke sind zeitlos und werden auch in Zukunft stets als ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes Deutschlands angesehen.

Er inspirierte andere Komiker, nach den tiefsten Wahrheiten zu suchen und diese mit Intelligenz und Humor zu integrieren. Auf diese Weise eigneten sie sich nicht nur an, den größtmöglichen Konsens zu erreichen, sondern auch die intellektuellen Fähigkeiten der Zuschauer herauszufordern und zu fördern.

## Interessante Details über Loriot

Loriot war ein Mann voller Talente und etwas exzentrisch. Eine besonders ungewöhnliche Eigenschaft seines Lebens war seine Vorliebe für klassische Darbietungen, die er oft in seinen humoristischen Werken einflocht. 1982 dirigierte er das Festkonzert der Berliner Philharmoniker – eine Position, die für einen Humoristen außergewöhnlich ist und zeigt, wie tief seine Verbindung zur Musik war.

Ein weiteres faszinierendes Detail über Loriot ist seine enge Verbindung zu den Figuren, die er schuf. Viele Menschen sind der Meinung, seine Knollennasen-Figuren stellen eine karikaturistische Darstellung seiner selbst und seines Umfelds dar. Seine Schöpfungen, wie die Steinlaus, eine imaginäre Tierart, die sich angeblich in Gebäuden einnistet, zeugen von seiner brillanten Kreativität.

Anekdotisch berichtet man gerne, Loriot prägte den deutschen Humor und war in seiner Umgebung ein gern gesehener Gast, der private Feste mit seinen spontanen Einlagen bereicherte. Diese Fähigkeit verlieh seinem Auftreten Charme und Intellekt, was ihn zu einem beliebten Zeitgenossen machte.

Bemerkenswert ist, dass er Verfilmungen erleichterte, indem er einem breiteren Publikum die feinen Nuancen der deutschen Sprache und deren komödiantische Wirkung nahebrachte. Dies gab seinem gesamten Oeuvre eine beispiellose Tiefe und dauerhafte Relevanz.

## Quellen

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